Hilden Bester Jungmeister kommt aus Mettmann

Hilden · Louis Heitmann feilt Schritt für Schritt an perfekter Mechanik - und an der eigenen Karriere.

 Louis Heitmann aus Mettmann legte die beste Meisterprüfung seines Handwerks ab. Er wurde gestern in Düsseldorf von Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart geehrt.

Louis Heitmann aus Mettmann legte die beste Meisterprüfung seines Handwerks ab. Er wurde gestern in Düsseldorf von Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart geehrt.

Foto: Handwerkskammer Düsseldorf

Louis Heitmann ist der beste "Metaller" unter den Meisterprüflingen des Jahres 2017 an Rhein und Ruhr. Die Bestnoten auf der Meisterurkunde kommen nicht von ungefähr. Der 23-jährige Fachabiturient aus Mettmann hatte schon während seiner Schulzeit viele Tage mit dem Großvater in dessen Motorradwerkstatt zugebracht und an defekten Bikes mitrepariert und sogar komplette Restaurationen vorgenommen.

Wie vielen Schulabgängern mit weiterführendem Abschluss, stand Louis der Sinn jedoch zunächst nach einem Studium, in Maschinenbau. Dazu musste der begeisterte Schrauber zunächst ein Praktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb durchlaufen. Louis landete im Essener Metallbauunternehmen Klausmeyer-Ossowski, die unter anderem Edelstahl-Treppen, und -Geländer, aber auch Möbel selbst produzieren. Der handfertige Louis konnte sofort im Fertigungsprozess einsteigen. Peter Klausmeyer-Ossowski ließ sich die Chance, ein derartiges Talent zu sichern, nicht entgehen und bot Louis Heitmann eine Lehre zum Metallbauer an. Louis stieg unverzüglich ins soeben begonnene neue Ausbildungsjahr ein, kam so problemlos klar, dass er die Ausbildungszeit noch um ein ganzes Jahr verkürzen konnte. Bereits zweieinhalb Jahre nach Schulende - im Januar 2016 - konnte der fähige Junghandwerker seinen Gesellenbrief in den Händen halten. Ein halbes (Arbeits-)Jahr im Beruf später wechselte Louis Vollzeit in die Meisterfortbildung.

Stolz ist Heitmann auch auf sein Meisterstück, einen Panzerriegel - eine zusätzliche Absperrvorrichtung, die von innen auf einem Türblatt verschraubt wird und im geschlossenen Zustand zusätzliche Sicherheit bietet. Als wohltuend hat Louis auch die Unterstützung und den Rückhalt seiner Familie in der Qualifizierungsphase in Erinnerung, "egal ob Praktikum, Ausbildung oder dann auch Meisterschule. Gerade die Gewissheit, dass im Zweifelsfall auch finanzieller Rückhalt besteht, war Gold wert. Das Meister-Bafög hat zwar größtenteils für das Jahr Meisterschule gereicht, jedoch war der Gedanke daran, dass man nicht alleine da steht, sehr beruhigend." Und was macht für Louis Heitmann die Faszination am professionellen Umgang mit Metall heute aus? "Es ist die Vielfältigkeit. Kein Tag ist wie der andere. Gerade in der Sonderanfertigung gibt es jeden Tag neue Herausforderungen, neue Probleme und neue Konstruktionen. Auch der Kontakt mit den Kunden und Zulieferern macht Spaß und fordert einen jeden Tag in anderer Weise. Und nicht zuletzt der handwerkliche Aspekt - abends auf etwas zurückblicken zu können, das habe ich heute selbst erbaut - ist schon sehr reizvoll."

"An meiner jetzigen Position als angestellter Meister würde ich in den nächsten Jahren nichts ändern, jedoch reizt mich der Gedanke der Selbstständigkeit schon." Momentan ist sowieso vor allem eins: viel zu tun. Die gute Konjunktur. Und: Der Umzug nach Essen, um seinem Arbeitsplatz näher zu sein. Das alte Hobby, Frickeln an Oldtimer-Motorrädern, die Lust an gelegentlich forciertem Tempo auf dem eigenen Bike, auch der musische Ausgleich an der Gitarre, und nicht zuletzt die Zeit mit Freunden und Freundin -das alles kommt derzeit einfach zu kurz.

(red)
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