Hilden Besser weg- als nur anschließen

Düsseldorf · Mit dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes hat die Stadt Hilden auch neue Fahrrad-Stellplätze für die Berufspendler installiert. Diese haben zudem seit 25 Jahren die Möglichkeit, eine von 126 Rad-Boxen gebührenfrei zu mieten.

Drei Fahrräder und drei verwaiste Schlösser hängen am Geländer des Weges, der von der Hagelkreuzstraße zu den Gleisen des Bahnhofs Süd führt. Doch derart riskante Abstell-Alternativen – so bequem sie von der reinen Wegstrecke auch sein mögen – müssen nicht sein: An der Talstraße finden sich neben einem gut gefüllten Unterstand exakt 52 Fahrradboxen, die bei der Stadtverwaltung kostenfrei gemietet werden können.

23 Pendler auf der Warteliste

Wie stark sie nachgefragt sind, bestätigt Norbert Zeller. "20 Berufspendler stehen derzeit für eine Fahrradbox am S-Bahnhof Süd auf der Warteliste", berichtet der Leiter des Bürgerbüros. Am Hildener Bahnhof seien es aktuell nur drei. Die zögerliche Resonanz sei möglicherweise auf die Probleme während des Bahnhofsvorplatz-Umbaus zurückzuführen. "Da hatten die Mieter anderthalb Jahre keinen Zugang zu ihren Boxen."

Derzeit seien wieder alle 74 Container am S-Bahnhof vergeben. Hinzu kamen jetzt noch einmal 72 überdachte Stellplätze, die sich die Stadt – zusammen mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes – rund 500 000 Euro kosten ließ. Die Nutzung der Fahrradboxen bleibt hingegen gebührenfrei, ist aber auf ein Jahr beschränkt und nur Pendlern gestattet. "Ein toller Service", lobt auch RP-Leserin Bettina Brenken, die freilich während der Umbau-Arbeiten unzufrieden über den "unmöglichen Zuweg" war.

Norbert Zeller wünscht sich im Gegenzug, dass sich die Mieter ausgeprägter an ihren Teil der Abmachung halten: "Mit der Sauberkeit hapert's etwas." Eigentlich sehen die stets auf ein Jahr befristeten, aber verlängerbaren Nutzungsverträge vor, die Waschbeton-Boxen sauber zu halten und Schäden zu melden. Einige der schon leicht mit Moos, Spinnweben und Patina versetzten Rad-Container sehen freilich so aus, als ob sie schon länger nicht mehr benutzt worden seien. "Das Problem ist, dass manche Pendler ihren Schlüssel verlieren und dies dann nicht melden", schildert Zeller. Deshalb gebe es zwei Mal im Jahr Kontrollen mit dem Fazit "nutzen" oder "kündigen".

Verschiedene Systeme irritieren

Da der Bestand sukzessive erweitert wurde, gibt es nicht nur verschiedene Systeme – von der einfachen bis zur Doppelbox, von 1,50 bis etwa 1,70 Meter hohen Boxen –, sondern auch eine durchbrochene Nummerierung. Zudem gebe es auch noch die provisorischen Stellplätze neben dem Eingang des Kulturkellers, berichtet Stadtplaner Lutz Groll. "Die sollen aber im Zuge des Umbau-Abschlusses wegfallen." Stellplätze seien schließlich genug da – auch in der Innenstadt. Dort wurden gerade über 50 neue Fahrradständer installiert, vor P&C, an der Heiligen-, der Schul-, der Mittel- und der Mühlenstraße. Und für den im Bau befindlichen neuen Sparkassen-Komplex sind noch einmal 100 feste Fahrradständer vorgesehen. "An sonnigen Wochenenden", so die Erfahrung des Stadtplaners, "sind die alle voll".

Mehr unter www.rp-online.de/hilden

(RP)
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