Kreis-Bauausschuss will trotzdem modernisieren Berufskolleg Hilden: Umbau wird teurer

Hilden · Ursprünglich waren die Kosten auf 1,96 Millionen Euro geschätzt worden. Jetzt gehen die Planer von 4,7 Millionen Euro aus.

 Das Berufskolleg Hilden ist mit mehr als 2400 Schülern das größte Kolleg des Kreises Mettmann.

Das Berufskolleg Hilden ist mit mehr als 2400 Schülern das größte Kolleg des Kreises Mettmann.

Foto: RP/Christoph Schmidt

Die geplante Modernisierung des Berufskollegs Hilden wird wohl mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich gedacht, berichtet das Amt für Hoch-und Tiefbau im Kreisbauausschuss. Gleichwohl wurde empfohlen, das Projekt weiterzuführen. Weil ein Neubau noch weit teurer werden würde (Düsseldorf hat kürzlich rund 50 Millionen Euro für ein neues Berufskolleg ausgegeben). Und weil entsprechende Grundstücke fehlen – sowohl in Hilden als auch im angrenzenden Erkrath. Im Bauausschuss stimmten die Kreistagsmitglieder einstimmig für die Fortsetzung des Projekts. Deshalb kann man davon ausgehen, dass auch der Kreistag am 6. Dezember so beschließt.

Das Kolleg Hilden ist mit mehr als 2400 Schülern das größte im Kreis. Der Haupteingang ist zu klein und liegt versteckt zwischen zwei Gebäuderiegeln. An der Pausenhalle gibt es einen Notausgang. Er wird zum neuen Haupteingang umgebaut – mit Zugang zur öffentlichen Straße Am Holterhöfchen. Das hatten Feuerwehr und Polizei gefordert – aus Sicherheitsgründen.

Jetzt stellte sich heraus, dass auch noch Kanäle auf dem Gelände erneuert werden müssen. Statt 325.000 Euro rechnet das Amt für Hoch- und Tiefbau jetzt mit 430.500 Euro. Auch die Pausenhalle muss muss verändert, vor allem der Brandschutz nachgerüstet werden. Das treibt die Kosten: von seinerzeit geschätzt 90.000 auf heute 420.000 Euro.

Die Warmwasserbereitung sollte im kommenden Jahr ohnehin erneuert werden. Schulleiter Peter Schwafferts hat weitere Wünsche angemeldet. Aus nicht mehr genutzten, fast 60 Jahre alten Toiletten soll ein Maschinenraum werden. Nicht genutzte Duschen werden zu Lagerräumen und Labors, andere zu Waschräumen. Die schreibt der Arbeitsschutz zwingend vor. Kosten: rund 351.000 Euro.

Der alte Physiksaal mit aufsteigendem Gestühl soll in einen Multifunktionsraum umgebaut werden. Das Berufskolleg hat über 2400 Schüler und ein 130-köpfiges Kollegium, aber keine Aula, berichtet Schwafferts. Deshalb soll der neue Multifunktionraum mindestens 200 Plätze haben.

Unter dem Physiksaal liegt zum Teil der Technikkeller des Kollegs mit zwei Trafos, Niederspannungshauptverteilung, Heizung, Blockheizkraftwerk, Gas- und Wasseranschlüssen. Die müssten für den Umbau entweder mit großem Aufwand geschützt oder ab- und später wieder aufgebaut werden – ein immenser Aufwand. Das würde mindestens 1,827 Millionen Euro kosten, haben die Fachleute überschlagen. Sie empfehlen stattdessen, den Multifunktionsraum ebenerdig an ein vorhandenes Gebäude anzubauen. Das würde geschätzt nur rund 1,417 Millionen kosten.

Auch an der Cafeteria muss etwas gemacht werden. Zum Teil sind 1800 Schüler und Lehrer bis 17 Uhr in der Schule. Rund 1,218 Millionen müsste der Kreis in die alte Cafeteria investieren. Doch auch danach wären die Verhältnisse nicht optimal. Deshalb schlagen die Fachleute vor, den alten Physiksaal als Cafeteria mit Küchenanbau umzunutzen. Der aufsteigende Aufbau könnte sogar so bleiben. Der Kreis würde sich den risikoreichen Abbruch sparen. Das kostet geschätzt 2,079 Millionen Euro.

Und aus der heutigen Cafeteria wird im Zuge der Altbausanierung 2022/23 ein Schülerselbstlernzentrum. Das hätte den Vorteil, dass die Cafeteria bis dahin weiterlaufen kann. Dieses Teilprojekt wollen die Kreistagsmitglieder aber erst später beschließen – wenn feststeht, wie sich die Cafeterien in den Berufskollegs in Mettmann und in Velbert entwickelt haben. Dort wurde bereits investiert. Und die Politik möchte offenbar sicher gehen, dass das Geld auch gut angelegt wurde und seinen Zweck erfüllt.

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