Hilfsangebote in Hilden und Haan Gewalt gegen Frauen und Familien: Hilfe trotz Lockdown

Hilden/Haan · Die Gleichstellungsbeauftragten weisen darauf hin, dass trotz der pandemie-bedingten Infektionsschutzmaßnahmen und den damit verbundenen Kontakteinschränkungen, Beratungs- und Hilfsangebote für Frauen und Familien weiterhin erreichbar sind.

 Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt bedroht, sagen Statistiker.

Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt bedroht, sagen Statistiker.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

(RP) Die Rathäuser, Beratungsstellen und andere Einrichtungen haben zwar größtenteils für den Publikumsverkehr geschlossen, die Fachstellen stehen jedoch weiterhin mit Rat und Tat den Betroffenen zur Seite, erklärte Stadtsprecherin Lina Schorn: „Alle notwendigen Beratungen finden zumindest telefonisch statt.“ In dringenden Fällen werde ein persönliches Beratungsgespräch nach vorheriger Terminvereinbarung und unter Beachtung der AHA-Regeln sowie dem Tragen von FFP2-Masken angeboten, oder es gebe andere kreative Lösungen wie die Beratung per Videochat.

„Wir sind mit allen unseren Beratungsangeboten erreichbar – und das seit Beginn der Pandemie“, bestätigt Eva-Maria Düring vom SKFM. „Für den Bereich Frauen und Familie heißt das: die Allgemeine Frauenberatung, die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt, die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, das Frauen- und Kinderschutzhaus und die Schwangerschaftsberatungsstelle Esperanza. Frauen und Männer können den SKFM auf verschiedenen Wegen erreichen: ,face-to-face’, telefonisch oder online“.

Betroffene haben ein Recht auf Unterstützung und Hilfe, erklären die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann. „Wer häusliche Gewalt erlebt oder gestalkt wird, braucht schnelle Hilfe und Unterstützung, um aus der unerträglichen Situation herauszukommen. Bitte vereinbaren Sie einen Termin. Die Fachberatungen begleiten Sie bei weiteren Schritten. Die Hilfen sind kostenlos und anonym. Im Notfall rufen Sie die Polizei.“ Die Gleichstellungsbeauftragten appellieren auch an Angehörige, sich einzuschalten und die entsprechenden Stellen zu informieren, wenn dem oder der Betroffenen die Kraft dazu fehlt. „Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt bedroht. Die Gewalt ist keine Privatsache – wir alle sind dazu aufgerufen an einer gewaltfreien Gesellschaft mitzuwirken“, heißt es weiter.

Die wichtigsten Telefonnummern: Bundesweites Hilfetelefon gegen Gewalt gegen Frauen (24 Stunden am Tag besetzt, Helfer sprechen mehreren Sprachen): 08000 116016. Frauenhaus für den Kreis Mettmann: 02104 922220. Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt: 02104 1419221. Allgemeine Frauenberatungsstelle: 02104 1419232. Polizeilicher Opferschutz: 02104 9821067.

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