Hilden Benrather Straße: Taxistand verlegt

Hilden · Das ist die sicherste Lösung für Fußgänger, sagt die Stadt. Geschäftsleute haben sich beim Bürgermeister beschwert.

 Die Geschäftsleute Angela Stifani und Fatih Basgül diskutieren mit den Taxifahrern Yaha Folouti und Mustafa Kozan (v.l.) die Verlegung des Taxistandes von der Mittelstraße (im Hintergrund links) in Richtung Berliner Straße/Kino.

Die Geschäftsleute Angela Stifani und Fatih Basgül diskutieren mit den Taxifahrern Yaha Folouti und Mustafa Kozan (v.l.) die Verlegung des Taxistandes von der Mittelstraße (im Hintergrund links) in Richtung Berliner Straße/Kino.

Foto: Olaf Staschik

"Das ist geschäftsschädigend", meint Angela Stifani und zeigt auf den Taxistand vor dem Kino: "Wo sollen meine Kunden jetzt parken?" Vier bis fünf Plätze für Kurzparker sind weggefallen, gibt Verkehrsplaner Hans-Joachim Frohn zu. Aber das sei die beste Lösung. Die Situation ist kompliziert.

Der Fußgängerüberweg Mittelstraße/Benrather Straße liegt nur wenige Schritte von der Haltestelle Fritz-Gressard-Platz Richtung Düsseldorf entfernt. Wenn dort zwei Busse gleichzeitig ankamen, blockierte ein Fahrzeug den Überweg. "Es gab es schon zu zwei Unfällen mit Fußgängern", berichtet Baudezernentin Rita Hoff: "Die Verkehrssicherheit war nicht mehr gegeben. Deshalb mussten wir als Straßenverkehrsbehörde zwingend etwas tun."

Gemeinsam mit der Rheinbahn, der Hildener Taxizentrale und dem Behindertenbeirat sei eine Lösung gefunden und umgesetzt worden. Die gefällt allerdings nicht allen. Kaufleute der Benrather Straße (vom Kino bis zum Cafe Karnstedt) haben sich an Bürgermeister Horst Thiele gewandt und beschweren sich über fehlende Parkplätze für ihre Kunden. Es fand ein gemeinsames Gespräch vor Ort statt. Ergebnis: Es bleibt bei der Neuregelung.

Die FDP hat die Verwaltung gebeten, Alternativen zu prüfen. Die gebe es aus vielerlei Gründen nicht, erläutert Bürgermeister Horst Thiele in einer umfangreichen Vorlage. Die jetzt gefundene Lösung sei für die große Mehrheit der Bürger die "bessere da sicherste Lösung". Dabei seien auch die Belange der Geschäftsleute berücksichtigt worden.

Das ist verändert worden: Der Taxistand ist vom Ende der Mittelstraße weg in Richtung Kino verlegt worden. Die Bushaltestelle wurde verlängert und zwischen Haltestelle und Taxistand eine Ladezone mit eingeschränktem Halteverbot eingerichtet. Dadurch sind vier bis fünf Plätze für Kurzparker weggefallen. "Das Linksabbiegen ist für uns schwieriger geworden", erklärt Taxi-Unternehmer Yahya Folouti: "Und die Fahrgäste müssen von der Mittelstraße aus jetzt einen längeren Fußweg zum Taxistand zurücklegen. Das fällt vor allem Älteren schwer." Es gebe aber auch Positives: "Die Standplätze sind jetzt breiter. Früher hat man uns häufig die Seitenspiegel abgefahren."

"Warum sind die Taxen nicht auf die andere Straßenseite am Stadtpark verlegt worden, wo es keine Geschäfte gibt?", fragt Angela Stifani, Inhaberin der gleichnamigen Textilreinigung. Antwort: Dieser Platz war den Chauffeuren der Mietwagen zu abgelegen. Die meisten ihrer Kunden kämen schließlich aus der Innenstadt. Die neue Ladezone mit eingeschränktem Halteverbot direkt vor der Tür (Autos dürfen hier bis zu drei Minuten halten, das Be- und Entladen darf länger dauern) ist für Stifani kein Ausgleich: "Die Zeit ist für meine Kunden zu kurz."

Fatih Basgül vom Imbiss "Kebab 66" hat jetzt Taxen vor der Tür stehen und wünscht sich stattdessen Parkplätze für seine Kunden — und sein Pizza-Taxi. Viele Kunden stellen sich freilich einfach in die Ladezone und schlendern dann in den Imbiss. Wenn jetzt eine Politesse kommt, gibt es ein Knöllchen. Wer seinen Wagen im eingeschränkten Halteverbot abstellt und aussteigt, parkt. Und das ist dort verboten.

Nachbar Michael Wilbert, Inhaber des Bettenfachgeschäfts Aquaneum, hat mit der neuen Regelung keine Probleme: "Es hat ja nicht jeder das Glück, Parkplätze direkt vor der Tür zu haben." Er kann der Ladezone vor seinem Geschäft sogar Positives abgewinnen: "Unsere Lieferfahrzeuge können jetzt ohne Probleme Ware ausladen."

Die FDP-Fraktion hat vorgeschlagen, den Taxistand in die Fußgängerzone zu verlegen — wie im Bereich der oberen Mittelstraße. Zunächst müsste geklärt werden, ob das rechtlich überhaupt zulässig ist, so die Verwaltung. Die Verbindung zwischen Fußgängerzone und Stadtpark soll demnächst verbessert werden. Ein Taxistand sei in diese Situation "kontraproduktiv" und passe nicht ins Konzept. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses werden sich mit dem Antrag der FDP am Mittwoch ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Bürgerhauses Mittelstraße 40 beschäftigen.

(RP/rl)
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