Schüler experimentieren Hildener fährt zum Landesentscheid

Ben Eumann ist mit 13 Jahren ein begeisterter Chemiker. Er gewann den 1. Preis beim Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“.

 Ben Eumann (13)  besucht das evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und forscht in der Chemie-AG des städtischen Helmholtz-Gymnasiums.

Ben Eumann (13)  besucht das evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und forscht in der Chemie-AG des städtischen Helmholtz-Gymnasiums.

Foto: teph/Köhlen, Stephan (teph)

Bei „Jugend forscht“ hat das städtische Helmholtz-Gymnasium Hilden den besten Ruf. Allein elf der 45 beim Regionalwettbewerb präsentierten Arbeiten, also 25 Prozent, kamen aus Hilden. Und einer der 15 jungen Forscher ist sogar zum Landeswettbwerb am 9. Mai nach Essen eingeladen worden: Ben Eumann.

Mit gerade mal 13 Jahren ist er einer der jüngsten. Er geht auf das evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, forscht aber in der Chemie-AG des städtischen Helmholtz. Ben hat den ersten Platz für den gesamten Chemie-Bereich gewonnen, freut sich sein Mentor Dr. Walter Enßlin. Weil Ben noch so jung ist, darf er „nur“ bei „Schüler experimentieren“ antreten.

Er hat im Labormaßstab nachgewiesen, dass man mit Hilfe von Haaren (Wolle) Schwermetalle aus dem Trink- oder dem Abwasser filtern kann. Die Hilfsmittel, die er verwendet, sind einfach und leicht verfügbar. „In Bangladesch ist der Arsengehalt im Trinkwasser sehr hoch“, weiß der junge Forscher.

Mit seinem Verfahren könnte man es reinigen. Oder salzhaltiges Grubenwasser aufbereiten. Das ist nach der Schließung der letzten Zechen im Ruhrgebiet ein großes Thema. Oder in Norddeutschland Cadmium und Uran aus dem Grundwasser holen. „Das ist oft in Phosphat-Dünger enthalten“, berichtet Ben Eumann. Dies wird zunehmend ein Problem für das Trinkwasser. Denkbar wäre es auch, mit seinem Verfahren Schwermetalle aus Abwasser zu entfernen.

Die Jury war beim Regionalentscheid in Düsseldorf  richtig begeistert: „(Ben) hat sich als Achtklässler intensiv und sehr kompetent in fachliche Inhalte und Methoden eingearbeitet, die teilweise das Niveau der gymnasialen Oberstufe überschreiten (...) Auch zeigt Ben in der Präsentation seiner Ergebnisse ein großes Verständnis für wissenschaftliche Zusammenhänge, womit er (...) nicht nur die Chemiejury, sondern sicherlich auch viele Besucherinnen und Besucher begeistern konnte“.

Er habe gelesen, dass man mit Haaren Drogen nachweisen kann, erzählt der Gymnasiast: „Und dann habe ich mich gefragt, wie das funktioniert.“ Sein Mentor, Dr. Walter Enßlin, habe ihm mit gutem Rat zur Seite gestanden. Und seine Mutter habe ihn schon mal zur Kläranlage für seine Experimente gefahren. Und die in Hilden ansässige Firma 3M Deutschland habe sein Poster für die Präsentation ausgedruckt und die Chemie-AG unterstützt, bedankt sich Ben bei allen, die ihn unterstützt haben.

Er habe sich schon früh für Naturwissenschaften interessiert, erzählt Ben: „Mein Großvater hat mit mir mit einem Elektrotechnik-Baukasten gespielt.“ Schon als Grundschüler besucht er die Kinderwissenschaft-Kurse der Volkshochschule Hilden-Haan. Dort fand er vor vier Jahren auch den Kontakt zur Chemie AG (2016) des Helmholtz-Gymnasiums. Bei seinem Talent blieben Erfolge nicht lange aus  2018 wurde Ben Eumann Landessieger im Bereich Chemie bei „Schüler experimentieren“. Bis zum Abi sind es noch einige Jahre hin: Aber Ben kann sich heute schon vorstellen, einmal Chemie zu studieren und dieses Fach zu seinem Beruf zu machen.

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