Hilden "Beiname: Hilden an der Ampel"

Hilden · Warum funktioniert die "Grüne Welle" anderswo, aber in Hilden nur schlecht? Das fragen sich die Leser, die sich im RP-Leserforum zu Wort gemeldet haben. Und machen einige Verbesserungsvorschläge.

 Die Innenstadt im Berufsverkehr. Es muss übergeordnete und untergeordnete Straßen geben, sagt Rolf-Peter Hoppe.

Die Innenstadt im Berufsverkehr. Es muss übergeordnete und untergeordnete Straßen geben, sagt Rolf-Peter Hoppe.

Foto: Olaf Staschik

Klaus Franck "Mein Ampel-Erlebnis am 1. Mai, vormittags: Auf der Walder Straße Richtung Solingen waren vom Krankenhaus bis zur Grenzstraße sämtliche Ampeln rot — und das trotz Feiertags!"

Anja Beck "Es ist wirklich eine Katastrophe, vor allem auf der Berliner Straße von Solingen Richtung Düsseldorf-Benrath empfinde ich es sehr störend, dass, sobald man bei einer Ampel angefahren ist, die nächste direkt rot wird. Am Schlimmsten ist aber die Schaltung der beiden hintereinanderliegenden Fußgängerampeln auf der Berliner Straße/Am Rathaus/Mettmanner Straße. Die ist so schlecht geschaltet, dass man zu Fuß gehend die grüne Phase der beiden Ampeln nicht schafft. Neulich wurde fast ein Kind überfahren, da eine der besagten Ampeln rot, die andere aber noch grün anzeigten und der Autofahrer dies übersehen hat."

Horst Ferber "Seit vielen Jahren hat Hilden schon einen Beinamen: ,Hilden an der Ampel'".

Claus Wysocki "Was mich am meisten stört, sind Ampelanlagen, die bis in die späte Nacht noch geschaltet sind. Einige Beispiele: Hochdahler/Ecke Beethovenstraße, Gerresheimer/Ecke Köbener Straße, An den Linden, Am Strauch und so weiter. Sehr ärgerlich, wenn dann kein Fußgänger oder anderes Fahrzeug einen Nutzen ziehen kann, weil keiner da ist. Unnötig halten müssen und noch zusätzlich die Umwelt belasten. Bin sowieso ein Anhänger des Kreisverkehrs."

Andreas Rasche "In Hilden gibt es sehr wohl eine Ampel-Welle. Auf einigen Straßen ist sie rot, auf anderen grün. Und zwar unabhängig von der Tageszeit mit präziser Lichtzeichenfolge. Wenn ich auf der Richrather/Klotz-/Ellerstraße zur Arbeit fahre (4 Uhr), stehe ich an der Baustraße, später Hagelkreuz, dann mit maximal 30 km/h zur Robert-Gies-Straße. Bei Grün jetzt mit quietschenden Reifen rauf auf 60 km/h, um an der Berliner Allee noch so eben bei Gelb rüberzuhuschen. Jetzt ausrollen lassen, um an der Körnerstraße nicht zu lange zu stehen. Am Westring angekommen, links einordnen und beim Warten beobachten, wie kein anderes Fahrzeug weit und breit zu sehen ist, denn von einer Anforderungsampel merkt man gar nichts. An der Kreuzung Hülsenfeld wartet man bei Regen beim Linksabbiegen ewig. Obwohl kein weiteres Fahrzeug unterwegs ist, schaltet die Ampel für geradeaus munter zwischen Rot und Grün hin und her, bis sie sich für Linksabbieger nach rund drei Minuten erbarmt, verdachtsweise auf Grün zu schalten. Wie wäre es mit einer Funkuhr als Taktgeber für die Ampeln? Dass es nicht möglich wäre, Bundes-, Landes- und Stadtampeln zu koordinieren, kann ich, wenn man es von Stadtseite aus will, nicht verstehen."

Detlev Peick "Beispiel 1: Mittlere Verkehrsdichte, alle Ampeln sind grün, alles rollt. Plötzlich ,ereilt' die letzten vier, fünf Fahrzeuge in der Schlange das Missgeschick, nur noch bei Gelb bis sehr Gelb die letzte Ampel passieren zu können. Was tun? Anhalten oder bei Rot weiter? Zwei, drei Wagen halten an. Und auf eben diese Fahrzeuge (je nach Verkehrsaufkommen sind es auch erheblich mehr Fahrzeuge), laufen die ersten Fahrzeuge der Folge-Grünphase auf, müssen aber abbremsen, weil die Anfahrenden nicht so schnell sind. Beispiel 2: Alle Fahrzeuge sind bei Grün entschwunden. Aus der einen oder anderen Seitenstraße biegt der Querverkehr in die Hauptrichtung ein, muss aber anhalten, da rot! Jetzt kommen, wie bei Beispiel 1 die ersten Fahrzeuge der Grün-Phase aus der Hauptrichtung. Der Rest ist bekannt: abbremsen, teilweise bis zum Fahrzeugstillstand. Worauf man dringlichst hinwirken müsste, wäre, den Landesbetrieb Straßenbau zwar seine eigenen Ampelanlagen weiterhin betreiben zu lassen, die Integration der Schaltungen in das gesamtstädtische System aber der Stadt zu überlassen."

Ralf H. Weiner "In unserem Computer-Zeitalter nicht zu verstehen. Jeder Hobbymodell-Eisenbahner bekommt seine Schalteinheiten, sogar per Funk mit Freunden über viele Kilometer gesteuert. Meine Frau, die im Stadtrat Hilden tätig ist, auf die miserable Ampelsteuerung in Hilden mehrmals angesprochen, mit der Bitte, mit maßgeblichen Leuten mal zu sprechen, bekam die Antwort: ,Damit bekommen wir die Raserei in den Griff.'"

Rolf-Peter Hoppe "Andere Städte haben es besser gelöst, wobei die Grundvoraussetzungen sehr ähnlich sind. Das Problem sind die Ampelschaltungen, sonst nichts. Beispiel 1: Keine Fußgängerbedarfsampel (Anforderung des Nutzers per Knopfdruck) ist in eine "grüne Welle" integriert. Beispiel 2: Auf der Hochdahler Straße schaltet die Ampel in Fahrtrichtung Berliner Straße früher auf Grün als in Gegenrichtung. Dieser Vorlauf ermöglicht den Linksabbiegern, in die Hummel-sterstraße sofort abzubiegen. Zum einen ist diese uralte Vorgehensweise gefährlich, weil für den Abbieger nicht erkennbar irgendwann der Gegenverkehr einsetzt. Zum anderen ist sie überflüssig. Ein Vorlauf in eine Sackgasse. Da aber der Verkehr Richtung Norden abfließen muss, muss die Grünphase lang genug sein. Das Ergebnis ist eine unnötig lange Wartezeit für den Verkehr aus den untergeordneten Straßen. Es gibt Ampeln, die überflüssig sind. Der Kreisverkehr ist kein Allheilmittel, weil er für Fußgänger und Radfahrer nicht ungefährlich ist. Aber die Verkehrsführung Ellerstraße/Westring ist ein Schildbürgerstreich."

(RP/url)
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