Hilden Bauverein präsentiert Musterhaus der Zukunft

Hilden · Das Büro Björn Füchtenkorn aus Langenfeld gewinnt den Architekten-Wettbewerb für das neue Wohnquartier zwischen den Straßen An den Linden/Ohligser Weg/Kirschenweg. Baubeginn: Vielleicht 2016.

 Siegerentwurf von Björn Füchtenkord für das Zukunftsquartier des Bauvereins Hilden zwischen An den Linden/Kirschen-/Ohligser Weg.

Siegerentwurf von Björn Füchtenkord für das Zukunftsquartier des Bauvereins Hilden zwischen An den Linden/Kirschen-/Ohligser Weg.

Foto: Füchtenkord

Der Hildener Bauverein will in der Siedlung An den Linden/Kirschenweg-/Ohligser Weg neue bezahlbare Wohnungen auf Gartenland bauen. Das Büro Björn Füchtenkord aus Langenfeld ging als Sieger aus einem Architekturwettbewerb mit vier Teilnehmern hervor. "Der Siegerentwurf fügt sich am besten in die bestehende Siedlung ein", erläutert Geschäftsführender Vorstand Lars Dedert die Entscheidung der Jury: "Er lässt sich gut verwirklichen und gut finanzieren. Ein Gesamtpaket, in dem alles passt." In der Empfehlungskommission waren neben Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft auch Mitglieder, der Bürgerverein Hilden-Süd sowie das städtische Planungsamt vertreten.

Architekt Björn Füchtenkord hat die alten Siedlungshäuser modern interpretiert. Die Neubauten fügen sich mit ihren Traufhöhen und steilen Satteldächern harmonisch in die Umgebungsbebauung ein. Je Haus (470 Quadratmeter Wohnfläche) sind bis zu sechs unterschiedliche Wohnungen mit 45 bis 110 Quadratmeter Fläche auf drei Ebenen vorgesehen. Alle haben eine eigene Loggia, Balkon oder Terrasse, erläutert Füchtenkord. Es gibt geschlossene und offene Küchen. Die beiden Wohnungen im Erdgeschoss sind rollstuhlgerecht, die Wohnungen im Obergeschoss altengerecht. Dedert kalkuliert mit einer Kaltmiete "um die acht Euro": "Das ist 23 Prozent unter dem Hildener Mietspiegel."

Vorgesehen sind zwei Bauabschnitte mit jeweils sechs Häusern (36 Wohnungen). Beginnen will der Bauverein am Narzissenweg (rückwärtiger Bereich Kirschenweg). "Wir hoffen, Ende des ersten Quartals 2014 Baurecht zu haben", sagt Dedert: "Anfangen zu bauen würden wir gern 2016." Ein zweiter Abschnitt mit ebenfalls sechs Häusern soll vom Rosenweg über einen neuen "Apfelweg" erschlossen werden. Neben einem neuen Quartiersplatz mit hohen schattenspendenden Bäumen hat der Architekt dort zwei gemeinschaftliche Streuobstwiesen vorgesehen. Für beide Bauabschnitte rechnet der Bauverein mit 11 Millionen Euro. Die Häuser sollen nach und nach errichtet werden, erläutert Dedert: "Wir wollen auf keinen Fall an der Nachfrage vorbeibauen."

Vorstandsmitglied und ehemaliger Baudezernent Maximilian Rech hebt die großzügigen Freiflächen zwischen den neuen Häusern hervor: "Das ist ein mustergültiges Projekt für den Quartiersumbau." Der Bauverein arbeite daran bereits seit sechs Jahren: "Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir hoffen, dass der Stadtrat dies auch so sieht." Über die Pläne des Bauvereins war lange und heftig gestritten worden. Der Bauverein wolle nicht alle alten Siedlungshäuser abreißen, betont Dedert: "Am Kirschenweg sind zwei Objekte an uns zurückgegeben worden. Beide sind inzwischen wieder vermietet. Ein Haus ist am nächsten am historischen Originalzustand. Deshalb wollen wir es auch erhalten." An den Linden 13/15 hat der Bauverein im April ein "Leuchtturmprojekt" bezogen. Das Fünf-Familien-Haus (Investition: 900 000 Euro) ersetzt ein altes Doppelhaus und ist laut Kreditanstalt für Wiederaufbau das erste mehrgeschossige Wohnhaus in Hilden mit Niedrigenergiestandard. Die Energiekosten sind besonders niedrig. Die Miete beträgt 10,05 Euro warm. Auf der Warteliste des Bauvereins stehen zurzeit rund 500 Interessenten. Dedert: "In diesem Jahr sind viele dazugekommen."

(RP)
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