Hilden. Baufhof-Fahrzeugpark macht neugierig

Hilden. · Hunderte Gäste informierten sich über die Arbeit des Betriebshofes und darüber, wofür ihr Steuergeld verwendet wird.

Wen interessiert bei fast 30 Grad im Samstags-Sonnenschein der "Wechsellader" mit zwei Hauptfunktionen zum Transport von Containern, der zusätzlich noch mit einem Riesen-Schneeschild vor dem Kühler auf dem Gelände des Städtischen Bauhofs protzt? Antwort: Ganz viele Hildener anlässlich des Tags der offenen Tür, den ganz offensichtlich besonders viele Familien mit Kindern besuchten. Ist ja auch imposant, so ein Riesen-Brummi in Orange! Das Trägerfahrzeug allein kostet 176.000 Euro. Ein Streu-Container schlägt mit 44.000 Euro und der Schneeschieber noch mal mit 10.500 Euro zu Buche.

"Wir wollen uns heute positiv darstellen.", sagt Ulrich Hanke, Leiter des Städtischen Bauhofs. Fünf Jahre ist es her, dass der Betriebshof erstmalig zur öffentlichen Besichtigung einlud. Insgesamt 17 blitzblanke Fahrzeuge stehen nicht nur zum Besichtigen auf dem Bauhof parat. Die Menschen, die sie bedienen, allesamt in gelben T-Shirts, sind auch für Vorführungen zur Stelle. Um zum Beispiel den alles überragenden "Hubsteiger" zu erklären, der mit seinen 22 Metern Arbeitshöhe die Mitarbeiter von Ernst Sander, dem Einsatzleiter für Grünflächen, in schwindelnde Höhe zum Schneiden von Bäumen hievt: "Damit auch Lastwagen sicher durch unsere Straßen kommen."

Oder wie Kanalmeister Reiner Schneller und Peter Hummel (Starkstromelektriker), zwei Männer mit über zwanzig Jahren Erfahrung, die den Einsatz der winzigen, elektronisch gesteuerten Kamera, mit der sie durch die unterirdischen Rohre der Stadt nach Schäden suchen, demonstrieren. "Für die Kanaldeckel-Dichtungen sind wir übrigens auch zuständig.", merken sie noch an, während es daneben ohrenbetäubend rattert: Jonas (7) darf nämlich (mit Ohrenschützern) die "Walze" über drei Pflastersteine bewegen. Kommentar: "Das hat aber doll geruckelt." Gerade hat er zum Spaß erlebt, was für Vorarbeiter Robert Janssen vom Asphaltbau Alltag ist. Er schmunzelt: "Dieses Arbeitsgerät ist nur 6 Kilometer schnell. Aber bei den Kids ein Hit."

Der Friedhofsbagger in Grün, der einen Schachtkorb für Gräber über die Köpfe der Gäste hebt, findet ebenfalls Interesse. Das Thema "Sperrmüll", nett in Szene gesetzt durch alte Sessel und Sofas vor dem Großraum-Transporter, bereitet Ulrich Hanke Sorgen: "Früher haben wir rund 300 Tonnen Metall für uns verbuchen können. Durch den Metallraub im Sperrmüll können wir nur noch 100 Tonnen verkaufen!"

Als Schatzgräber betätigen sich derweil die Kinder der Familie Hemmann: Mit ihren drei Töchtern im Alter von Vier, Zwei und fünf Monaten sind sie zum Fest "Auf den Sand" gekommen — um Schätze im Sand zu finden. In einem offenen Container, darf nach Herzenslust mit Schaufeln gegraben werden. Wer eine versteckte Murmel findet, wird mit einer Mini-Mülltonne für alle Zwecke belohnt. "Wir sind erst vor zwei Monaten nach Hilden gezogen und ich finde die Stadt sehr kinderfreundlich.", sagt Kristine Hemmann. "Bei Aktionen wie dieser haben auch die Kleinen Spaß und sie können noch was lernen."

(chm)
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