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Hilden Bauberatung soll gratis bleiben

Hilden · Vor vier Monaten hat Rita Hoff das Baudezernat übernommen. Sie wünscht sich mehr Mitarbeiter in der Stadtplanung. Rufen nach Auflösung des Vermessungsbüros erteilt sie eine Absage.

 Baudezernentin Rita Hoff in ihrem Büro: "Die Stadtplanung ist mit vier Mitarbeitern unterbesetzt", sagt sie.

Baudezernentin Rita Hoff in ihrem Büro: "Die Stadtplanung ist mit vier Mitarbeitern unterbesetzt", sagt sie.

Foto: olaf staschik

Zum 1. September hat Rita Hoff das Baudezernat übernommen. Die 56-jährige Stadtplanerin ist Hildens erste Dezernentin und Chefin von 170 Mitarbeitern. Sie verantwortet Ausgaben von rund 27 Millionen Euro im Jahr. "Ich habe eine sehr gut aufgestellte Mannschaft vorgefunden, mit der man gut arbeiten kann", fasst sie die Eindrücke ihrer ersten vier Arbeitsmonate zusammen: "Ich sehe keine Notwendigkeit, gravierende Veränderungen vorzunehmen."

Neuer Amtsleiter

Veränderungen hat es freilich schon gegeben. Die bislang zwei Sachgebiete im Bauamt wurden in drei aufgeteilt: Bauaufsicht, Refinanzierung/Vertragsrecht und Allgemeines Baurecht. Neuer Amtsleiter ist Andreas Trapp. Er übernimmt die Aufgabe von Gisela Bosbach, die in die passive Phase der Altersteilzeit gegangen ist, und behält zusätzlich die Sachgebietsleitung Bauaufsicht.

Das Spargutachten zum städtischen Haushalt schlägt unter anderem vor, die Kommune solle ihr eigenes Vermessungsbüro auflösen und die Aufträge an private Büros vergeben. Davon hält die Baudezernentin nichts. Faktisch könnten die Mitarbeiter nicht entlassen werden: "Wir müssen weitere Aufgaben für die Vermesser suchen, die erledigt werden müssen." Für die Winterdienstgebühr, die in diesem Jahr eingeführt werden soll, ermittelten die Vermesser im Moment Daten.

Fatal wäre es auch für Hilden, wenn die Stadt die Bodenumlegung aufgäbe, glaubt Hoff: "Hilden kann sich nur nach innen erneuern. Die Bodenumlegung ist ein wichtiges Instrument, Flächen zu mobilisieren und einen Interessenausgleich herbeizuführen." Ohne eigene Kompetenz (Vermessungsamt) würde dies für die Stadt schwierig. Um mehr Einnahmen zu erzielen, schlägt der Gutachter vor, Beratungsgebühren im Bauamt einzuführen und unvollständige Unterlagen kostenpflichtig zurückzuweisen. D

as lehnt die Baudezernentin ab: "Ich kenne kein Bauamt, das sich komplett über Gebühren refinanziert." Ziel der Bauberatung sei nicht die Einnahme von Gebühren, sondern möglichst schnell vollständige Bauunterlagen zu erhalten. "Wir haben sehr viele Anträge, und die werden zügig bearbeitet." Dazu trage auch eine interne Baukonferenz bei, die einmal in der Woche tage. Die Bauberatung für Bürger (dienstags 9 bis 12 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr) soll nicht reduziert werden.

Die Stadtplanung in Hilden (56 000 Einwohner) hält Hoff mit vier Mitarbeitern für unterbesetzt und verweist auf andere Städte wie Kamp-Lintfort (38 000 Einwohner, sechs Stellen) und Ratingen (93 000 Einwohner, 17 Mitarbeiter). Mit mehr Mitarbeitern habe man mehr Möglichkeiten, "strategisch zu arbeiten": "Im Verhältnis zu dem Personal, das wir haben, wird in Hilden viel gemacht."

(RP/rl)
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