Gruiten Banküberfall in Gruiten

Düsseldorf · Unbekannter bedrohte drei Mitarbeiter mit einer Schusswaffe und forderte Geld. Anschließend flüchtete er auf einem Fahrrad in Richtung Bahnhof, wo sich die Spur verlor. Polizeifahndung läuft auf Hochtouren.

Es war 20 Minuten vor Geschäftsschluss. Drei Mitarbeiter waren allein in den Räumen der Stadt-Sparkassen-Filiale an der Bahnstraße, als ein Mann den Schalterraum betrat. Der Hut auf dem Kopf, die dunkle Sonnenbrille im Gesicht und die schwarze Pistole in der linken Hand ließen keinen Zweifel aufkommen. Das war ein Überfall. Der unmaskierte Täter forderte die Herausgabe von Bargeld. Der Kassenmitarbeiter tippte den "Wunsch" in den Computer und wenig später gab der Automatische Kassentresor Geld frei. Wie viel, darüber gab die Polizei keine Auskunft. Der Räuber flüchtete aus dem Geldinstitut und weiter mit einem Fahrrad in Richtung Bahnhof, wo sich zunächst die Spur verlor.

Minuten nach der Tat war die Polizei vor Ort und nahm die Ermittlungen auf. "Alles, was Räder hat oder laufen kann, ist auf der Straße", umschrieb Polizei-Pressesprecher Frank Sobotta den Umfang der Fahndung, in die auch die Polizei der umliegenden Städte einbezogen wurde. Große Hoffnungen, dem Täter auf die Spur zu kommen, setzt die Polizei auf das Foto der Überwachungskamera. Die Qualität der Aufnahme beeindruckte die Fahnder. Die Spurensicherung untersuchte auch den Tresen genau, den der Täter angefasst hatte.

"Hauptsache ist, dass die Mitarbeiter unverletzt geblieben sind", war Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Peter Vogel erleichtert. Zusammen mit seinem Vorstandskollegen Udo Vierdag hatte er die Nachricht vom Überfall bei einem Kundenbesuch erhalten und war sofort zur Filiale gekommen. "Die Mitarbeiter haben sich vorbildlich verhalten", lobte Vogel, der den Betroffenen für heute frei gegeben hat. Auch kümmerte er sich um die Betreuung durch den Opferschutz der Polizei. "Wenn gewünscht, vermitteln wir auch eine psychologische Betreuung über den Sparkassenverband", sagte Vogel. Er betonte, die Sparkasse sei versichert. Den Kunden entstehe durch den Überfall keinerlei Schaden. Das große Polizeiaufgebot auf der Bahnstraße lockte schnell Schaulustige an, die zeitweise dichtgedrängt auf den Gehwegen standen und zur Bank hinüberspähten. Als gegen 18 Uhr die Absperrungen am Sparkassen-Eingang entfernt wurden, waren drei neugierige Jungen gleich in der ersten Reihe. "Kommt Gruiten jetzt ins Fernsehen?", fragte einer und ein zweiter hätte zu gern einmal mitten in einem richtigen Tatort gestanden. Das entschiedene "Nein" eines uniformierten Polizisten überzeugte die Kinder, dass es doch sinnvoller sein könnte, weiter Fußball zu spielen.

(RP)
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