Gruiten Bahnhof Gruiten: Modernisierung bleibt offen

Gruiten · Im Ziel sind sich alle einig: Der Bahnhof Gruiten - mit seinem S-Bahnanschluss ein wichtiger Pfeiler im örtlichen Nahverkehrssystem - soll barrierefrei umgebaut werden. Allerdings bleibt die Modernisierung weiter offen.

Heute befasst sich der Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung, die um 17 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde, Prälat-Marschall-Straße 60, beginnt, erneut mit dem Thema. Und wahrscheinlich wird am Ende nichts weiter als der Wunsch stehen, den Gruitener Bahnhof umzubauen.

Anfang September hatte die SPD-Fraktion beantragt, die Verwaltung solle beauftragt werden, "die baulichen und finanziellen Planungen zu tätigen, um den Gruitener Bahnhof unter Berücksichtigung beider Zugangsseiten und aller Bahnsteige barrierefrei zu gestalten". Alle Vorbereitungen sollten getroffen werden, damit die Arbeiten im Rahmen einer dritten Modernisierungsoffensive (MOF3) der Deutschen Bahn durchgeführt werden könnten. Ein solches Programm ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung genannt. Allerdings hat es bisher nicht mehr als erste Sondierungsgespräche gegeben. Diese Auskunft erhielt die CDU-Fraktion, die die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll um entsprechende Recherchen in der Hauptstadt gebeten hatte. Auch die Stadtverwaltung hatte ihre Fühler ausgestreckt, um weitere Informationen zu Möglichkeiten der Bahnhofsmodernisierung zu sammeln. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hatte zwar von dem Bahnhofsmodernisierungsprogramm gehört, versteht es aber als Vorhaben für Hauptbahnhöfe in Großstädten, die neben Regional- auch Fernverkehrshalte aufweisen. Der VRR als Träger des Schienenpersonen-Nahverkehrs sei immer mit der DB Station & Service AG im Austausch, erklärte VRR-Chef Martin Husmann in einem Brief an den Technischen Beigeordneten der Stadt, Engin Alparslan.

Die Verwaltung rät derzeit davon ab, Umbaupläne und Kostenschätzungen für den Gruitener Bahnhof zu erarbeiten. Die Barrierefreiheit für beide Zugangsseiten sei wegen der vorhandenen Infrastruktur (Straßen, Plätze, Treppen) mit sehr hohen Kosten verbunden. Planungskosten könnten schnell einen sehr hohen fünf- bis sechsstelligen Betrag erreichen. Und diese Kosten müsste die Stadt wohl selbst tragen. Angesichts der Haushaltssituation sind Fortschritte nicht zu erwarten.

(-dts)
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