Haan Badtarife sollen deutlich steigen

Düsseldorf · Seit sieben Jahren sind die Eintrittsgelder für das Hallenbad Alter Kirchplatz unverändert. Die Verwaltung schlägt eine Erhöhung um bis zu 25 Prozent vor. Nächste Woche sollen weitere Zahlen vorgelegt werden.

Eine neue Tarifordnung für das Hallenbad "Alter Kirchplatz" wird diskutiert. Der Schul- und Sportausschuss hatte Donnerstagabend das erste Wort – und kritisierte den Vorschlag der Verwaltung, die Eintrittsgelder um bis zu 25 Prozent anzuheben. Einen Beschluss fassten die Politiker noch nicht. Zum Haupt- und Finanzausschuss, der am kommenden Dienstag tagt, sollen noch weitere Zahlen vorgelegt werden, sicherte die Beigeordnete Dagmar Formella zu.

Seit fast sieben Jahren sind die Grundtarife nicht mehr erhöht worden. Nach dem deutlichen Ansteigen der Energiekosten und mit Blick auf die stark angespannte Haushaltslage bleibt jetzt aber keine Alternative mehr, als Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen. Trotz allem: Nach wie vor sollen Kinder unter sechs Jahren freien Eintritt haben, was Kindergartengruppen den Badbesuch ermöglicht.

Abgeschafft werden sollen alle Halbjahreskarten. Davon sind derzeit 31 für Erwachsene und 21 für Familien im Umlauf. Die Stammkunden nutzen das Badangebot in 46 Wochen mindestens viermal pro Woche. "Das bedeutet, dass der Besuch des Hallenbades für den Besitzer einer Halbjahreskarte im Schnitt 1,19 Euro kostet. Für Besitzer der Familienkarte sogar nur 83 Cent", hat Astrid Ruschke-Schwinghammer, Leiterin des Schulverwaltungsamtes ausgerechnet. "Dafür kann man ja kaum zu Hause duschen", fand Annette Braum Kohl (CDU). "Dies ist aus Sicht der Verwaltung eine nicht weiter zu vertretende Subventionierung", bilanzierte Dagmar Formella unter Hinweis auf das Bad-Defizit von 680 000 Euro im Jahr. Die Verwaltung kalkuliert, mit den neuen Tarifen rund 30 000 Euro zusätzlich einzunehmen.

Braun-Kohl kritisierte, dass nach der vorgeschlagenen Tarifänderung Familien nur in den Ferien und an Wochenenden begünstigt werden sollen. Sie verlangte ein besonderes Angebot für die Inhaber der Familienkarte, die es in Haan schließlich gebe. Uwe Elker (SPD) hatte ein grundsätzliches Problem: "Seit sieben Jahren sind die Tarife unverändert gewesen. Da sollten wir jetzt nicht auf einen Schlag um 25 bis 30 Prozent erhöhen." Er regte eine Anhebung in zwei Stufen an. Jochen Sack (GAL) fand das Haaner Bad "nicht sonderlich attraktiv". "Wenn durch die erhöhten Tarife die Nutzerzahlen zurückgehen, entziehen wir uns selbst die Grundlagen", warnte er. Marlies Goetze (CDU) sah gerade im Standard des Bades einen Vorteil: "Viele Besucher – auch aus umliegenden Städten – kommen gerade weil das Bad Alter Kirchplatz kein Spaßbad ist."

Astrid Ruschke-Schwinghammer betonte, auch nach der Tariferhöhung sei das Haaner Bad eines der günstigsten in Sachen Eintritt.

(RP)
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