Hilden Ausstellung zeigt die Welt in einem Augenblick

Hilden · Der Künstler und Fotograf Ansgar Maria van Treeck stellt seine Arbeiten ab Sonntag im Kunstraum Gewerbepark aus.

 Künstler Ansgar van Treeck (r.) mit Gastgeber Karlernst Braun (Kunstraum) und Kulturamtsleiterin Monika Doerr.

Künstler Ansgar van Treeck (r.) mit Gastgeber Karlernst Braun (Kunstraum) und Kulturamtsleiterin Monika Doerr.

Foto: Olaf Staschik

Die Fotografie hält Bruchteile von Sekunden fest, eine Szene, eine Situation wird eingefroren in einem einzigen Bild. Es sind Momente, die das Leben ausmachen, Momente, die ganze Geschichten erzählen, die aus der Vergangenheit kommen und in die Zukunft weisen. Der Künstler und Fotograf Ansgar Maria van Treeck hat sein Schaffen ganz dem Augenblick gewidmet. "Für mich ist der Moment relativ", erklärt er. Ein Moment ist für ihn mehr als nur der Bruchteil einer Sekunde. Das beweist seine Ausstellung "... und ein Moment ist für mich", die am 3. September im Kunstraum Gewerbepark-Süd eröffnet wird.

Hier findet der Betrachter Bilder, die van Treeck aus vielen verschiedenen Fotos zusammengefügt hat, wie das Werk "Queen Elisabeth II 2.0". "Das ist aus 38 Fotos zusammengesetzt", verrät der Künstler. Darauf ist eine Flughafenszene zu erkennen, ein Flugzeug mit rotem Teppich, das Empfangskomitee, aber auch die von Polizeimotorrädern eskortierte Limousine. Es ist ein Bild voller Dynamik, Überblendungen und Bewegung. "Manche Personen sind mehrfach zu finden", erzählt van Treeck.

Ebenfalls aus mehreren Fotos zusammengesetzt ist das Bild "Barack Obama - Beauty and the Beast", doch ist das nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Der Präsident steigt bei Nacht aus der Air Force One, vor der die Limousine schon wartet. Nur ein Polizist im Vordergrund ist Zeuge seiner Ankunft. Mit dieser Bildkomposition hat Ansgar Maria van Treeck eine Szene erschaffen, die so niemals existiert hat. "Der Präsident steigt nie allein aus", betont er. Doch mit diesem Bild, das 2016 entstand, weist der Künstler auf den letzten Besuch des "Noch-Präsidenten" hin, auf die Einsamkeit des Scheidenden.

Im Gegensatz zu seinen Kompositionen stehen die "Screenografien" - eine Technik, die er selbst erfunden hat. "Ich lasse hochauflösende Filme auf Computern laufen, die damit völlig überfordert sind und beginnen, die Bildpixel zu mischen." Davon fertigt er Screenshots, Fotos, die tatsächlich nur den Sekundenbruchteil abbilden, Bilder von sich in Farbe auflösenden Menschen, Gesichtern, Gestalten. Völlig unbearbeitet sind die meisten seiner Künstlerportraits. Ob John Page, Campino oder Heinz Mack - sie zeigen den Künstler in einem winzigen Augenblick - mal witzig, mal nachdenklich, doch immer authentisch. "Ansgar van Treeck lädt uns zu einer Exkursion ein", meint die Kulturamtsleiterin Monika Doerr. Zu einer Exkursion, seine besondere Sichtweise auf die Welt zu entdecken.

Die Vernissage findet am 3. September um 11 Uhr statt. Es spricht der Kunsthistoriker Stefan Skowron. Dazu gibt es Klangkunst zu den ausgestellten Bildern von Friso Lücht und Falk Grieffenhagen. Die Ausstellung ist bis zum 1. Oktober von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr sowie am Wochenende von 11 bis 16 Uhr geöffnet. (am 28. September geschlossen). Während der Neanderland Museumsnacht am 29. September gibt es um 20 Uhr ein Konzert mit Falk Grieffenhagen, Etienne Nillesen und Nicola Hein zu erleben. Ansgar Maria van Treeck steht den Besuchern an diesem Tag von 20 bis 24 Uhr für Fragen zur Verfügung.

(grue)
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