Ausstellung in Hilden Transformation steht im Mittelpunkt

Hilden · Die drei Künstler Thomas Virnich, Ulrike Schröter und Razeea Lindner stellen ihre Werke im Kunstraum Gewerbepark-Süd aus. Zu sehen sind sie noch bis zum 6. November.

Ausstellung im Gewerbepark-Süd (v.l.): Thomas Virnich, Ulrike Schröter und Razeea Lindner präsentieren „Transformation“.

Ausstellung im Gewerbepark-Süd (v.l.): Thomas Virnich, Ulrike Schröter und Razeea Lindner präsentieren „Transformation“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Thema Transformation dominiert nahezu jeden politischen Diskurs, und nicht selten verunsichert die Veränderung, insbesondere wenn sie als alternativlos dargestellt wird, die Menschen. Wie Künstler und Künstlerinnen kreativ mit dem Thema umgehen, ist in der Ausstellung „Transformation“, die am Sonntag, 25. September, um 11 Uhr im Kunstraum Gewerbepark-Süd von Bürgermeister Claus Pommer eröffnet wird, zu sehen.

Sandra Abend, im Kulturamt Hilden für den Kunstbereich zuständig, wird mit ihrer Einführung die sehr unterschiedlich konzipierten Arbeiten von Razeea Lindner, Ulrike Schröter und Thomas Virnich vorstellen. Ein Höhepunkt der Eröffnung dürfte das Konzert von Aly Keita, ivorischer Perkussion-Virtuose und als Welt-Musiker vielfach mit Preisen geehrt.

So unterschiedlich sich die einzelnen Arbeiten, Skulpturen des Bildhauers Thomas, vielfach auf Textil basierenden Installationen von Ulrike Schröter oder die konzeptionell ausgerichtet Druckgraphik von Razeea Lindner, auch präsentieren, so ergänzen sie sie doch auf wundersame Weise. Was hinsichtlich des künstlerischen Zusammenspiels eine kuratorische Klammer kaum bewirkt hätte, hat die gute Chemie zwischen Lindner und dem Künstlerpaar Virnich/Schröter aus Mönchengladbach gleichsam intuitiv vollbracht.

„Ich kenne Thomas Virnich bereits seit gemeinsamen Ausstellungen vor zwölf Jahren, und wir können sehr glücklich sein, dass die beiden hier nach Hilden gekommen sind“, sagt Reezea Lindner. Die auf Mauritius geborene Künstlerin, die in England, Frankreich und Deutschland studiert hat, befasst sich in ihren jüngsten Arbeiten mit einzelnen Buchstaben, kalligrafischen Zeichen, Worten und Sprache.

Mit Holz-Buchstaben hat sie das Wort „Transformation“ gedruckt, wobei die Typologie des Wortes mit unterschiedlich großen und angeordneten Lettern sowohl Fragilität aber auch Stabilität reflektiert. „Some People Talk, Some Speak, Some Bark“.

Das Konterfei des eheamligen US-Präsidenten Donald Trump lässt keinen Zweifel zu, wen Lindner mit den „bellenden“ Hass-Rednern tatsächlich meint. „Just Words, Not Swords“, lautet der Titel einer Arbeit, die nach Lindners intensiver Beschäftigung mit dem Sufismus, einem von Toleranz geprägten Islam, den Menschen von Vorurteilen belastete Ängste nehmen will.

Da Ulrike Schröter viel mit textilem Basismaterial arbeitet, darf natürlich eine Nähmaschine nicht fehlen. „Alfa 2022“, zugleich eine entfernte Hommage an den Düsseldorfer Künstler Konrad Klapheck, ist gleichsam organisch mit dem Textil verwoben. Darüber hinaus kann die Transformation dergestalt fortgesetzt werden, indem die Installation auch als Kleid verwendet werden kann. Textile Transformationen in galaktische Themenfelder, Himmelsphänomene oder Masken runden das Spektrum ab.

Manches kann auch ambivalent interpretiert werden, denn es hängt vom Betrachtenden ab, ob bei der Arbeit „Flugreise“ Vögel eine Flugreise im Koffer nicht überlebt haben, oder ob sie sich aus den Vogelkäfigen befreien konnten und ihrerseits auf eine Flugreise gegangen sind.

An den erfolgreichen Kinofilm „Transformers“ erinnert Thomas Virnichs „Raumschiff an Wurzel über Flieger am Baum in atmosphärischer Hülle“, eine imposante Skulptur, die die Transformation als Verbindung von Technik und Natur aufnimmt. Der kippende „Panzerturm“ ist ein Mahnmal gegen die aktuelle Hochrüstung im Ukraine-Krieg. „Angesichts der Klimaprobleme kann man sich kriegerische Auseinandersetzungen einfach nicht leisten“, so Virich.

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