Aktion in Hilden Ausbildungs- statt Parkplätze im Angebot

Hilden · Die erste Hildener Ausbildungs- und Studienbörse in einem Parkhaus war ein voller Erfolg. Coronabedingt war die Veranstaltung aus der Turnhalle des Bonhoeffer-Gymnasiums verlegt worden.

 Der ungewöhnliche Ort funktionierte. Künftig soll die Ausbildungsbörse aber wieder im Bonhoeffer-Gymnasium stattfinden.

Der ungewöhnliche Ort funktionierte. Künftig soll die Ausbildungsbörse aber wieder im Bonhoeffer-Gymnasium stattfinden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Im Proactiv-Parkhaus ist es am Samstagmorgen ungewöhnlich voll: Statt Autos stehen Info-Tische von über 70 Firmen und Institutionen aus der Region auf den Parkplätzen. Auf sechs Ebenen und im Außenbereich präsentieren sie bei der neunten Hildener Ausbildungs- und Studienbörse Schülern ihre Angebote. Nachdem die Veranstaltung 2020 pandemiebedingt ausfallen musste, findet sie nicht wie früher in der Turnhalle des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, sondern im gut durchlüfteten Parkhaus der HDI-Versicherung statt.

Die Vielfalt der vorgestellten Berufe ist groß: neben Ausbildungsberufen und Studiengängen können sich die Jugendlichen auch über  den Bundesfreiwilligendienst informieren. Die Schülerinnen und Schüler sind froh, dass eine solche Freiluftveranstaltung wieder möglich ist: „Während der letzten Monate gab es einfach kaum Möglichkeiten, berufliche Kontakte zu knüpfen. Man konnte sich zwar übers Internet informieren, aber das ersetzt nicht Veranstaltungen wie die Börse“, berichtet Maria Dujkovic. Die 16-jährige Schülerin des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums ist mit einer Freundin gekommen. An der Ausbildungsbörse gefalle ihr vor allem die Atmosphäre, die es einfach mache, mit Firmen ins Gespräch zu kommen.

Auch die Betriebe sehen darin eine Chance, die Bewerber von morgen für sich zu interessieren: „Un-ser Ziel sind Schüler und Studenten. Wir haben hier die Möglichkeit, an diese Menschen herantreten zu können und vielleicht zukünftige Auszubildende zu finden“, sagt Ronja Pylla, selbst Azubi im dritten Lehrjahr bei der Sparkasse HRV.

Viele Schüler kurz vor dem Abschluss versuchen die Börse als eine der ersten Möglichkeiten in Präsenz nach dem Lockdown nun zu nutzen, um eine Lehrstelle zu finden. Die Chancen dafür stehen gut: „Besonders bei den KFZ-Mechatronikern oder den Metallbauern sind noch viele Lehrstellen offen. Für uns ist klar, dass Online-Veranstaltungen nicht den persönlichen Kontakt ersetzen. Das sieht man bei der Suche nach Auszubildenden, die durch Corona schwieriger war als sonst“, sagt Laura Stolz von der Kreishandwerkerschaft.

 Die 16-jhrige Maria Dujkovic (rechts, Schülerin am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium) informiert sich bei Inka Davidts am Stand der Firma Rhenus Logistics.

Die 16-jhrige Maria Dujkovic (rechts, Schülerin am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium) informiert sich bei Inka Davidts am Stand der Firma Rhenus Logistics.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Manche Schüler suchen hingegen Möglichkeiten, nur mal einen ersten Einblick in einen Beruf zu erhalten. „Ich würde gerne später im Tourismus-Bereich arbeiten, aber durch Corona waren Praktika kaum möglich“, erzählt Aurelia Weske (16). Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die diesjährige Hildener Börse: Besucher mussten vorab  ein – natürlich kostenloses – Ticket buchen. „Alle sind super nett und ich finde die Organisation auch gelungen. Der Aufwand, ein Ticket zu buchen, ist ja nicht groß“, findet Maria Dujkovic. Trotzdem soll laut Organisatoren, der Wirtschaftsförderung der Städte Hilden, Haan und Erkrath, die Veranstaltung im Parkhaus eine einmalige Sache bleiben. Nächstes Jahr, sofern Corona dies zulässt, möchte man wieder auf den bewährten Veranstaltungsort im Schulzentrum zurückgreifen.

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