Auf ein Wort „Gott wird abwischen alle Tränen“
Gruiten · In unserer Rubrik „Auf ein Wort“ schreiben Geistliche aus Hilden und Haan regelmäßig über Themen der Zeit. Heute: Hanno Nell, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten-Schöller.
Allmählich könnte es mal wieder heller werden, finde ich. Hoffentlich gucken bald wieder Schneeglöckchen und Krokusse aus dem Schnee, und die Vögel sind endlich wieder zu hören! Dunkle Zeiten im Leben wie etwa Trauer auszuhalten, kann schwer sein. Da tut es gut, jemanden an seiner Seite zu haben, der einen nicht allein lässt. Jemanden aus der Familie, eine Freundin, einen Freund. Jemanden, der mitgeht, statt wegläuft, wenn es uns schlecht geht, der uns zum wärmenden Lichtblick und Engel wird.
Ich freue mich immer wieder über Menschen, die trauernde Freunde oder Nachbarn nicht allein lassen auf dem letzten Weg eines Verstorbenen. Die das aushalten bei der Beerdigung und am Sonntag danach mit in unsere Kirche kommen, wenn im Gottesdienst noch einmal für die Angehörigen des verstorbenen Gemeindeglieds gebetet und der Bibelvers von der Trauerfeier vorgelesen wird, sodass die ganze Gottesdienstgemeinde Anteil nehmen kann.
Kürzlich war da zu hören (aus Offenbarung 21,4): „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Wie gut, dass sich auch Gott selbst dafür zuständig fühlt, Tränen zu trocknen, und das nicht nur an Engel delegiert hat. Wie gut, dass Gott, obwohl und weil die Zustände zum Weglaufen waren, in unsere Welt gekommen ist. Gott sei Dank, dass Jesus Menschen getröstet und Leiden ausgehalten hat und für uns gestorben ist – und auferstanden!
Möge das immer wieder unser Herz erwärmen und Licht in unser Leben bringen, und auch in das Leben von denen, denen wir zum Engel werden können!