Hilden Armin Mueller-Stahl eröffnet Ausstellung
Hilden · Der Hollywood-Schauspieler zeigt im Kunstraum des Gewerbeparks Süd bis 24. November „Menschenbilder“.
Deutschland hat nicht viele Welt-Stars. Armin Mueller-Stahl gehört zweifellos dazu. Rollen interessieren den Hollywood-Schauspieler nicht mehr, erklärte der 88-Jährige letztens in einem seiner seltenen Interviews der „Super Illu“. Dafür interessiert ihn die Malerei um so mehr. Rund 50 seiner Porträts sind ab Sonntag in Hilden zu sehen. Sie zeigen Persönlichkeiten aus der Musik, Malerei und Filmwelt. Zuvor waren die „Menschenbilder“ im berühmten Puschkin-Museum in St. Petersburg zu sehen.
Wie kommt so eine Ausstellung nach HIlden? Das ist eine Geschichte für sich. Galerist Dirk Geuer aus Düsseldorf ist Mueller-Stahl vor Jahren begegnet: „Ich finde ihn als Schauspieler grandios. Er hat eine starke Aura.“ Der Leinwand-Star habe ihn angesprochen, ob er vielleicht auch etwas für ihn tun könne. „Ich wusste gar nicht, wie mir geschah“, erinnert sich Geuer: „Natürlich super gerne.“ Dr. Tayfun Belgin, Direktor des renommierten Osthaus Museums Hagen wählte die Bilder aus. Mueller-Stahl habe eine besondere Bindung an die heimliche Kulturhauptstadt Russlands. Seine Eltern haben dort einige Zeit gelebt. „Deshalb wollte Armin Mueller-Stahl bei der Eröffnung der Ausstellung in St. Petersburg unbedingt dabei sein“, erzählt Galerist Dirk Geuer: „Er wurde aber krank und konnte nicht kommen.“ Geuer und die Unternehmer-Familien Braun, Inhaber des Gewerbeparks Süd, arbeiten schon seit mehr als 20 Jahren zusammen. Dadurch waren im „Kunstraum“ schon viele international renommierte Künstler zu sehen: Jörg Immendorff, Günther Uecker, Markus Lüpertz, Heinz Mack, Christo, Yvonne van Acht oder A.R.Penck, um nur einige zu nennen. Und jetzt Armin Mueller-Stahl. „Ich habe ihm vom Kunstraum als eine Art amerikanisches Loft vorgeschwärmt“, verrät der Galerist: „Seine Porträts, die in Hilden zu sehen sind, zeigen seine malerische Kraft.“ Mueller-Stahl gehöre zu den Mehrfach-Begabten: Er hat Violine studiert, Romane, Lieder und Tagebücher veröffentlicht, brillierte vor der Kamera als Buddenbrook-Patriarch, russischer Mafia-Boss (“Tödliche Versprechen“) oder Ex-Stasi-Offizier (“The International“) und jetzt auch als Maler. „Für mich gehören Schauspielerei, Malerei und auch Schreiberei zusammen“, sagt Armin Mueller-Stahl: „Mein Leben lang habe ich Haltungen beobachtet und übertragen, ich spiele und zeichne sie.“ Zur Eröffnung spricht der Dichter und Kunsthistoriker Frank Schablewski. Die Besucher dürfen sich auf ganz besonderes Erlebnis freuen. Es gibt kaum einen Kunstkenner, der so belesen und so gebildet ist und es versteht, Kunst und Persönlichkeit, Leben und Werk zu erläutern und alles mit allem in Beziehung zu setzen. Und das eindrücklich, mitreißend und unterhaltend. Schablewski agiert wie ein Schauspieler, aber er spielt keine Rolle, sondern brennt für die Kunst. Er hat die Einführung zu einer Kunstform erhoben.