Hilden Arbeitsagentur zeichnet Firma aus

Hilden · Das Hildener Unternehmen "Kadomo" macht sich stark für Inklusion.

Wer die zwei Mitgesellschafter der Kadomo GmbH, Uto Späker und Frank Rösner, im Umgang miteinander erlebt, spürt sofort: Zwischen dem Rollstuhlfahrer und seinem Kompagnon stimmt die Chemie. Die Behinderung von Udo Späker spielt keine Rolle, und wenn, dann wird darüber gespaßt. "Ich sag schon mal, na Udo, heute mit dem falschen Fuß aus dem Bett aufgestanden?", erzählt Frank Rösner und zwinkert seinem Kollegen zu.

Der selbstverständliche Umgang mit Behinderungen ist in zweierlei Hinsicht Grundlage für den Erfolg des mittelständischen Unternehmens im Hildener Westen. Zum einen hat sich Kadomo auf Kfz-Umbauten und -Anpassungen für behinderte Menschen und Senioren spezialisiert. Zum anderen sind 50 Prozent der Mitarbeiter körperlich oder anderweitig gehandicapt. Kadomo zählt in Hilden, Berlin und Hof rund 50 Mitarbeiter. "Wir beschäftigen Rollstuhlfahrer, aber auch Schwerhörige oder psychisch erkrankte Menschen", erklärt Rösner. "Und eine Behinderung kann tatsächlich bei uns als Zusatzqualifikation angesehen werden." Udo Späker nickt. "Wenn ich als Rollstuhlfahrer einen anderen Rollstuhlfahrer beim Umbau seines Autos berate, hat das eine andere Qualität, als wenn das ein gesunder Mensch tut."

Marcus Kowalczyk, Vorsitzender der Agentur für Arbeit in Mettmann, zeigt sich beeindruckt, während er das Inklusionszertifikat überreicht. "Kadomo ist das erste und einzige Unternehmen von insgesamt 127 Integrationsfirmen in NRW mit Gewinnerzielungsabsicht. Alle anderen sind gemeinnützige Behindertenwerkstätten oder ähnliche Organisationen". Für die Arbeitsagentur hat die Mobilitätsmanufaktur Vorbildcharakter. "Nach wie vor ist es für Menschen mit Handicap oft schwieriger, eine Beschäftigung zu finden, obgleich sie vielfach über sehr gute Qualifikationen und Kompetenzen verfügen. Hier bekommen sie ihre Chancen."

www.kadomo.de

(dani)
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