Hilden Anwohner: Hilden sieht ungepflegt aus

Hilden · Zugewucherte Ecken stören die Bürger. Vor dem Bahnhof könnte sich dies in Kürze ändern. Dort wird neu gebaut.

 Wilde Pflanzen erobern an der Körnerstraße den Bürgersteig.

Wilde Pflanzen erobern an der Körnerstraße den Bürgersteig.

Foto: privat

Seit 30 Jahren lebt Jörg Ritter am Tucherweg in Hilden. "Wir versuchen immer, alles gepflegt zu halten, aber die öffentlichen Straßen und Flächen verkommen", ärgert sich der 74-Jährige. Allein die drei Fußgängerzugänge, die von Elberfelder, Berliner und Hochdahler Straße in das Wohnviertel führen, seien eine Zumutung. "Die sind so verunkrautet, dass es einem peinlich ist, dort mit Besuch entlang zu gehen", sagt Ritter.

 Vernachlässigt und ungepflegt empfinden Anwohner des Tucherwegs die Fußgänger-Zuwege in ihr Wohnviertel. Sie wünschen sich, dass die Stadt hier stärker ein Auge drauf hat.

Vernachlässigt und ungepflegt empfinden Anwohner des Tucherwegs die Fußgänger-Zuwege in ihr Wohnviertel. Sie wünschen sich, dass die Stadt hier stärker ein Auge drauf hat.

Foto: Olaf Staschik

Und in der verkehrsberuhigten Zone am Tucherweg kehre die Stadt jetzt überhaupt nicht mehr. "Sie hat uns mitgeteilt, dass sie da nicht mehr sauber macht." Jörg Ritter kann das nicht verstehen. "Ich war jetzt im Urlaub in Norddeutschland. Da sind selbst die kleinen Orte piccobello. Nur Hilden schafft es nicht, sondern verkommt immer mehr."

Manfred Barkhaus sind zugewucherte Ecken ebenfalls ein Dorn im Auge. "Auf der freien Fläche links vom Bahnhof sind die Büsche schon fast zu Bäumen gewachsen", berichtet der Anwohner. Genauso sehe es auf dem Grundstück an der Ecke Feld- / Poststraße aus, auf dem ein altes, seit Jahren nicht genutztes Gebäude steht, in dem sich einst ein Frisör befunden hat.

"Da hat die Stadt vor einiger Zeit Bürgerzusammenkünfte organisiert unter dem Titel ,Unser Quartier soll schöner werden', hat aber nur den Bahnhof daraufhin auch prima gemacht. Dabei ist die Ecke für Bahnfahrer das Eingangstor zu Hilden." Seiner Meinung nach sollte die Stadt auch bei den zuwuchernden Grundstücken etwas unternehmen.

Wenn das Unkraut rein auf privatem Gelände wächst, kann die Stadt nichts machen, sagt Daniel Beier vom Ordnungsamt. Wohl aber, wenn — wie an Feld-/Körnerstraße — der Wildwuchs in den Bürgersteig hineinragt. "In solchen Fällen schreiben wir den Grundstückseigentümer an und weisen ihn unter Androhung von Zwangsgeld auf seine Pflicht hin, diese ,unerlaubte Sondernutzung' zu beseitigen." Das klappe gut, und das werde man nun hier auch tun.

Das freie Grundstück vor dem Bahnhof wird dagegen in Kürze bebaut. "Dort zieht die Haaner Firma Octans ein attraktives, dreigeschossiges Gebäude hoch, das mit neuester Wohntechnik ausgestattet ist", berichtet Peter Heinze von der Hildener Wirtschaftsförderung. Die Firma habe das Grundstück 2011 von der Stadt gekauft. Die Bahn habe aber erst den angrenzenden Damm, der aufs Grundstück reicht, zurückbauen und neu sichern müssen. Beschwerden über zugewucherte und dreckige Zugänge zum Wohngebiet am Tucherweg sind dem Grünflächenamt bislang nicht bekannt. Man wolle den Bauhof aber bitten, dort einmal nachzusehen, heißt es beim Amt.

(RP)
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