Hilden Anwohner besichtigen Flüchtlingsunterkunft

Hilden · Der Einzug der Asylbewerber in den Modulbau "Breddert" verzögert sich: Ein Bauteil fehlt, noch gibt es keinen Strom.

 Familie Hülfenhaus - Vater Martin, Mutter Kerstin und Sohn Rafael (links) - schauen sich die Wohncontainer an. Genauso wie Viola Jeromin mit Jonas.

Familie Hülfenhaus - Vater Martin, Mutter Kerstin und Sohn Rafael (links) - schauen sich die Wohncontainer an. Genauso wie Viola Jeromin mit Jonas.

Foto: Olaf Staschik

Eigentlich war geplant, dass die ersten Flüchtlinge am Nikolaustag in die neue Unterkunft "Breddert" einziehen sollen. Deshalb bestand für interessierte Nachbarn und Bürger am Samstag die Möglichkeit, eine Führung durch einen der Modulbauten zu machen, um sich einen Eindruck über die Unterkünfte zu verschaffen.

Julia Vogt, Sozialarbeiterin der Stadt, zeigte dabei die einzelnen Räumlichkeiten. Als erstes konnten Bad und Toilette besichtigt werden. Auf der einen Seite des langen Flurs ist ein Raum mit vier Toilettenkabinen auf der gegenüberliegenden Seite ein Raum mit vier Duschkabinen zu sehen. Ein Abstellraum für Kinderwagen wurde ebenfalls freigehalten. Dem gegenüber befindet sich das Büro des Sozialarbeiters. Auch in der langen Küche ist alles vierfach angelegt: Kühlschränke, Herde und Spülbecken. Die Waschmaschinen im Waschraum fehlen allerdings noch. Von dort geht ein Durchgang zu einem Trockenraum, wo Platz ist, um Wäscheständer aufzustellen. Dann zeigt Julia Vogt ein Zimmer, das als Wohnraum für zwei Personen gedacht ist. In dem kleinen Zimmer stehen ein Stockbett, daneben zwei Spinde und ein Tisch mit zwei Stühlen. Karg wirkt es und unpersönlich. "Es ist praktisch", meint die Sozialarbeiterin. Sechs bis sieben Quadratmeter Fläche ist vorgesehen pro Person.

In den beiden Modulbauten sollen zwischen 160 und 200 Menschen untergebracht werden. Die Räume für Familien unterscheiden sich in der Form, dass es zwei dieser Zwei-Personen-Räume gibt, die durch eine Tür miteinander verbunden sind. Gemütlich ist anders, aber das ist auch nicht Priorität. Wichtig ist, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben, ein wenig Privatsphäre und im Winter eine Heizung. Zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten kann es dauern, bis die Menschen diese Unterkunft wieder verlassen.

"Es ist meine Aufgabe als Sozialarbeiter, den Menschen zu helfen, den Alltag zu meistern", meint Julia Vogt. Sportangebote sollen für Abwechslung sorgen. "Die Sozialarbeiter kümmern sich um Integrationsangebote", erklärt auch Bürgermeisterin Birgit Alkenings, und Michaela Neisser, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, ist sicher: "Die meisten, die zu uns kommen, werden auch bleiben. Wir müssen dafür sorgen, dass sie sich direkt in der Umgebung orientieren."

Nun verzögert sich der Einzug der Flüchtlinge in die Unterkunft, weil ein Bauteil noch nicht geliefert wurde. So fließt noch kein Strom in den beiden Häusern. "Ich hoffe, dass es nicht so lange dauert, denn wir brauchen die Einrichtung dringend", sagt Neisser. In der nächsten Zeit sollen 30 Flüchtlinge pro Woche nach Hilden kommen.

(grue)
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