Kreis Mettmann Anklage wegen Schwarzarbeit

Kreis Mettmann · Geschäftsführer soll Sozialabgaben in Höhe von 500.000 Euro schulden.

30 Verhandlungstage hat das Wuppertaler Landgericht angesetzt, um Licht in das Dunkel des Geschäftsgebarens eines 47-jährigen Angeklagten aus Haan zu bringen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, in 17 Fällen den Lohn seiner Angestellten vorenthalten und veruntreut zu haben.

Dabei soll ein Schaden von mehr als 500.000 Euro verursacht worden sein. Der 47 Jahre alte Angeklagte soll von Januar 2008 bis Juni 2009 Geschäftsführer einer Hausbaugesellschaft in Haan gewesen sein. Dort war er unter anderem für Bauvorhaben und das auf den Baustellen eingesetzte Personal sowie deren Entlohnung verantwortlich.

Die Gesellschaft - so die Staatsanwaltschaft Wuppertal - soll im Tatzeitraum 87 polnische Arbeiter auf verschiedenen Bauvorhaben in Düsseldorf, Hilden, Haan, Mettmann und Solingen als sogenannte "Scheinselbständige" beschäftigt haben, obwohl es sich faktisch um abhängig beschäftigte Arbeitnehmer gehandelt haben soll. Hierdurch soll die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge umgangen worden sein. Dem Sozialversicherungsträger soll so insgesamt ein Schaden von mehr als 500.000 Euro entstanden sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten "Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelten" in insgesamt 17 Fällen vor. In einem Fall könnte aufgrund des hohen Schadens ein besonders schwerer Fall vorliegen, für den das Gesetz eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vorsieht, so die Staatsanwaltschaft.

(RP)
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