Haan Anbau für Kita St. Chrysanthus eingeweiht

Haan · Die Einrichtung blickt auf fast 100 Jahre katholische Kinderbetreuung in Haan zurück. Start im Heizungskeller des alten Krankenhauses.

Der fertige Anbau der katholischen Kindertageseinrichtung St. Chrysanthus und Daria an der Breidenhofer Straße 1 ist ein Segen für die Kinder, die dort künftig betreut werden — und für deren Eltern natürlich auch. Auch deshalb segnet Pfarrer Reiner Nieswandt den Neubau und die vielen Gäste, die gestern zum Einweihungsfest gekommen waren.

Denn zu feiern gab es einiges. Nicht nur die schönen neuen Räume. Seit fast 50 Jahren gehen die Kinder in der Kita St. Chrysanthus und Daria ein und aus. Und seit fast 100 Jahren werden Mädchen und Jungen in Haan in einer katholischen Einrichtung betreut.

Der Anbau besteht aus zwei Ebenen und umfasst in der unteren Etage drei Räume, die besonders auf die Bedürfnisse der Kinder ab zwei Jahren abgestimmt sind.

In dem Fantasie-Raum steht eine Art dreistöckige Bühne, außerdem können sich die Kinder verkleiden oder auf einem der drei Fliegenpilzhocker ausruhen. Mit Bauklötzen und Spielzeugautos hingegen kann in der "Bauwerkstatt" gespielt werden. "In der unteren Ebene gibt es noch einen separaten Wickelraum und die 'Schmutzschleuse', die ein Durchgang zu dem Garten ist", erklärt Leiterin Andrea Lukaschewski.

In der oberen Etage wurde ein Personal- und Veranstaltungsraum eingerichtet. 460 000 Euro hat der Neubau gekostet, der für den Kindergarten notwendig gewesen ist: "Seit sechs Jahren betreuen wir jetzt Kinder ab zwei Jahren, aber dafür hatten wir nur eine befristete Betriebserlaubnis, weil die Räume dem Umstand angepasst sein müssen. Mir fällt ein Stein vom Herzen, weil der Umbau trotz laufendem Betrieb so reibungslos geklappt hat", erzählt die 48-jährige Kita-Leiterin. 61 Kinder betreut die Kindertageseinrichtung zurzeit, im August sollen auch Kinder ab einem Lebensjahr betreut werden.

Finanziert wurde der Kita-Anbau mit Zuschüssen des Landes und Bundes. Auch das Erzbistum Köln hat das Projekt finanziell unterstützt. Pfarrer Nieswandt ist stolz auf das Ergebnis: "Ich freue mich, dass uns das Projekt durch die Zusammenarbeit mit den beteiligten Menschen so gut gelungen ist. Als nächstes soll das Außengelände neu gestaltet werden", so der 51-Jährige.

Seit fast 100 Jahren gibt es den katholischen Kindergarten, den viele Generationen von Haanern besucht haben. 1917 richteten Steyler Missionsschwestern im Ersten Weltkrieg die Kellerräume des alten Krankenhauses (heute Landesfinanzschule) auf der heutigen Kaiserstraße 10 her, um dort Kinder zu betreuen.

Die Kita an ihrem jetzigen Standort ist schon 50 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich so einiges verändert: "Die 20-köpfige Gruppe der Zwei- bis Sechsjährigen wird heutzutage von drei Erziehern betreut. Früher waren es 30 Kinder, die nur ein bis zwei Erzieher zur Verfügung hatten", erzählt Lukaschewski. Auch die Betreuungszeiten haben sich gewandelt: "Vor zehn Jahren ist kaum ein Kind bis zum Mittagessen geblieben. Heute sind es nur zehn Kinder, die nicht bis zum Mittag bleiben, weil die meisten Mütter zur Arbeit gehen.

Festbesucherin Rosemarie Weishaupt hat den Kindergarten 1943 besucht. Sie erinnert sich noch an die Erzieherinnen: "Schwester Rosia und Schwester Elisabeth hießen zwei Ordensschwestern. Damals sah der Kindergarten viel ärmlicher aus." Auch Marcus Krengel hat vor 40 Jahren in dem Kindergarten gespielt. Heute besucht eine seiner Töchter die Einrichtung.

"Ich hatte eine schöne Zeit in dem Kindergarten, weil ich dort Freunde kennengelernt habe, mit denen ich heute noch befreundet bin", erzählt Marcus Krengel.

(eku)
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