Hilden Amnesty-Ortsgruppe gibt Einblicke

Hilden · „Wir werden oft gefragt, ob unsere Aktivitäten denn überhaupt etwas nützen. Das ist tatsächlich der Fall“, erklärt Ursula Diepes von der HIldener Ortsgruppe. Die Freilichtausstellung der Menschenrechtsgruppe ist noch bis Montag zu sehen.

 Mit einem Infostand hat die Ortsgruppe auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht. Die Freilichtausstellung steht noch bis 18. Oktober am Warringtonplatz.

Mit einem Infostand hat die Ortsgruppe auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht. Die Freilichtausstellung steht noch bis 18. Oktober am Warringtonplatz.

Foto: Amnesty

60 Jahre sind seit Erscheinen des Artikels „The Forgotten Prisoners“ des britischen Anwalts Peter Benenson vergangen – der Grundstein für die heute größte unabhängige Menschenrechts-organisation der Welt. Gemeinsam mit inzwischen rund zehn Millionen Unterstützerinnen und Unterstützern setzt sich Amnesty International rund um den Erdball für die Einhaltung der Menschenrechte ein.

So lange gibt es die Amnesty-Ortsgruppe in Hilden zwar noch nicht. Sie arbeitet aber auch schon seit langen Jahren daran, verfolgte Menschen zu unterstützen. Die Freilichtausstellung auf dem WarringtonPlatz haben die Mitglieder vor kurzem um einen Infostand erweitert. Dort hatten Passanten die Möglichkeit, Aktionsbriefe und Postkarten zu unterschreiben, beispielsweise für Hayrigul Niyaz, Uigurin aus China, laut Amnesty seit 2017 ohne Begründung in Haft; Nasrin Sotoudeh aus dem Iran, laut der Organisation zu insgesamt 38 Jahren Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt, weil sie sich als Anwältin für die Menschenrechte einsetzt; Yulia Tsvetkova aus Russland. Ihr drohen laut Amnesty bis zu sechs Jahre Haft, weil sie ihre Zeichnung „Familie ist da, wo Liebe ist. Unterstützt LGBT+-Familien“ in den sozialen Medien veröffentlicht hat, auf der zwei Regenbogenfamilien mit Kindern abgebildet sind. „In einem Brief an Gianni Infantino, Präsident der FIFA, fordern wir die Einhaltung der Menschenrechte während der Fußball-WM in Katar insbesondere für Arbeitsmigranten. Auch die Fifa trägt hierfür eine Mitverantwortung“, teilte die Hildener Ortsgruppe mit.

„Wir werden oft gefragt, ob unsere Aktivitäten denn überhaupt etwas nützen. Das ist tatsächlich der Fall“, erklärt Ursula Diepes von der HIldener Ortsgruppe und nennt ein Beispiel: Die kolumbianische Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsverteidigerin Jani Silva, für die sich Amnesty international einsetzte, weil sie Morddrohungen erhielt, bekommt jetzt Personenschutz. „Das ist noch längst nicht zufriedenstellend, denn eigentlich sollten Jani und ihre Mitstreiter unbehelligt arbeiten können, aber ein Anfang ist gemacht.“ Erfolge seien jedoch selten 100-prozentig. „Aber auch die Verbesserung von Haftbedingungen, die Umwandlung eines Todesurteils in eine Gefängnisstrafe oder, wie im Fall von Jani Silva, ein wenig mehr Schutz kann für einen verfolgten Menschen einen enormen Unterschied machen“, erklärt Ursula Diepes. Weitere Infos gibt es unterwww.amnesty.de im Netz.

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