Hilden Alte Blech-Fabrik Gruß & Co verschwindet

Hilden · Auto-Unternehmer Ralf Gierten will dort eine große Indoor-Waschanlage errichten.

 Investiert: Autohaus-Chef Ralf Gierten vor dem alten Firmen-Schriftzug Gruss & Co.

Investiert: Autohaus-Chef Ralf Gierten vor dem alten Firmen-Schriftzug Gruss & Co.

Foto: Christoph Schmidt

Das Gewerbegebiet Hülsenstraße/Ecke Großhülsen verändert sein Gesicht. Die alte Fabrik Gruß & Co ist verschwunden. Bagger sind dabei, die Reste zu sortieren und abzuräumen. Ralf Gierten, Chef von zwei Opel-Autohäusern in Hilden und in Langenfeld, hat das 18.000 Quadratmeter große Gelände erworben. Er will dort rund fünf Millionen Euro in sein Projekt „Auto-Wellness“ investieren. Die maroden Gebäude kommen weg. Nur drei Hallen bleiben stehen. Stadt und Politik haben mit dem Projekt kein Problem. Wenn alles klappt, soll im Frühjahr der Neubau beginnen, hofft Gierten. Er plant eine große Indoor-Waschanlage. In die drei Hallen nebenan sollen autonahe Dienstleister einziehen. „Wenn das Fahrzeug aus der Waschstraße kommt und Schäden sichtbar werden, sollen die Kunden diese direkt am Ort reparieren lassen können“, erläutert der Unternehmer sein Konzept. Auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz ist ein Pavillon für den Fahrzeug-Verkauf vorgesehen.

Mit Gruß & Co verschwindet ein Stück Hildener Industrie-Geschichte. Bereits 1921 gab es dort die Obst- und Konservenfabrik Rhenania. Sie wechselte mehrfach den Besitzer. 1934 übernahm Dr. Hugo Galsmacher, persönlich haftender Gesellschafter von Gruß & Co, das Werk. Er war ein tatkräftiger Unternehmer. Zu besten Zeiten arbeiteten 400 Mitarbeiter in der Blechwarenfabrik in Hilden. Glasmacher richtete „Wohlfahrtseinrichtungen“ für seine Mitarbeiter ein, berichtete die Hildener Zeitung. Er war in den 1950er Jahren Mitglied des Hildener Stadtrates und gehört zu den Mitbegründern des Hildener Industrie-Vereins.

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