Ratingen Alles stimmt beim Festival der Stimmen

Ratingen · Peter Baumgärtner, künstlerischer Leiter von Voices, hat ein höchst attraktives Programm zusammengestellt.

 Sie zeigten sich bei der Vorstellung des Programms stimmgewaltig (von links): Andreas Mainka (Kulturamt), Uwe Muth und Peter Baumgärtner (beide von der Agentur Sensitive Colours) sowie Kulturdezernent Frank Mendack.

Sie zeigten sich bei der Vorstellung des Programms stimmgewaltig (von links): Andreas Mainka (Kulturamt), Uwe Muth und Peter Baumgärtner (beide von der Agentur Sensitive Colours) sowie Kulturdezernent Frank Mendack.

Foto: Dietrich Janicki

"Alles stimmt!" Der Titel des diesjährigen Voices-Festivals ist Programm. Und Peter Baumgärtner, der künstlerische Leiter des bewährten Ratinger Veranstaltungsreigens, kann wirklich zufrieden sein mit der musikalischen Mischung, die er wie ein guter Koch kreiert, angerührt und verfeinert hat. Die Rezeptur ist nicht starr, nur das liebe Geld gibt den Rahmen vor. Baumgärtner, selbst Schlagzeuger, lässt sich gerne leiten und inspirieren. Und man spürt bei der Vorstellung des abwechslungsreichen Programms: In diesem Jahr hat er aus dem Etat (20 000 Euro von der Stadt plus Sponsorengelder plus Landesförderung) das künstlerische Maximum herausgeholt. Es sind tolle Künstler dabei, die dazu einladen, in die Welt der Stimmen und Instrumente einzutauchen, ja sich fallen zu lassen. Zwischen dem 12. und 15. November wird dies möglich sein, Veranstaltungsort ist jeweils das Stadttheater.

Was wird geboten? Eine Menge! Sänger Tom Gaebel und seine kleine feine Big Band machen am Donnerstag, 12. November, ab 20 Uhr den Auftakt. Ein bisschen Beatles, ein bisschen Rat Pack, eine Menge James Bond - und dazu sein Orchester. Spannende Geschichte.

Der Freitag (13. November) steht ganz im Zeichen der Jazz-Voices (20 Uhr). Im ersten Teil gastiert das Susan Weinert "Fjord Trio" - auf der Basis eines melodiös akzentuierten Bass-Spiels. Im zweiten Teil gastiert das Filippa Gojo Quartett. Gojo ist die Gewinnerin des deutschen Nachwuchs-Jazzpreises 2015.

Schlag auf Schlag geht's weiter - und zwar am Samstag, 14. November, mit der Vocal Night (20 Uhr). Im ersten Teil treten Andreas Schleicher und sein Orchester zusammen mit dem Indigo-Streichquartett auf. "Erstmalig in der Geschichte von Voices gibt es deutsche Texte", betont Baumgärtner. Teil zwei bestreiten die New Amsterdam Voices, sieben A-cappella-Künstlerinnen, die einen Mix aus Jazz und Pop bringen. Und dann ist da noch eine alte Bekannte, die im Jahr 2008 in Ratingen fulminant gastierte: Helen Schneider. Sie und ihr Gitarrist Jo Ambros beschließen den Abend mit Stücken aus den 60er und 70er Jahren. Es ist mittlerweile zur Tradition geworden, das Festival mit einer Lesung zu beenden: Am Sonntag, 15. November, trägt Hella von Sinnen ab 18 Uhr Geschichten von Hans Christian Andersen vor - und arbeitet Episoden aus ihrem Leben mit ein. Baumgärtner und Uwe Muth, sein Kollege von der Agentur Sensitive Colours, sind froh, dass sich das Voices-Format in Ratingen bewährt hat. Und sie hoffen, dass die Stimmen auch in den kommenden Jahren erklingen werden. Botschaft: Je früher man einen Bewilligungsbescheid über den nächsten städtischen Zuschuss bekommt, desto besser kann man planen. Die Stadt wird einen Doppelhaushalt 2016/2017 verabschieden. Und dabei wird es einmal mehr um die Frage gehen, ob man sich - gerade unter sehr schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen - zum Festival bekennt. Frank Mendack, der Kulturdezernent, hat schon einmal ein Plädoyer für den Fortbestand dieser Veranstaltungsreihe formuliert: "Qualität setzt sich durch", betont er. Anders ausgedrückt: Das Festival hat seinen festen Platz im Ratinger Kulturkalender.

(RP)
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