Hilden Albert-Schweitzer-Schule: Das ist der Plan

Hilden · Bei der Bürgeranhörung am Donnerstagabend geht es um die umstrittene Bebauung. Die Stadt erwartet Streit.

 Um diesen Entwurf geht es am Donnerstag: Er beruht auf der Struktur des Siegerentwurfs, ist aber ein wenig "abgespeckt".

Um diesen Entwurf geht es am Donnerstag: Er beruht auf der Struktur des Siegerentwurfs, ist aber ein wenig "abgespeckt".

Foto: stadt hilden

Wie dicht soll das Gelände der Albert-Schweitzer-Schule bebaut werden? Um diese Frage geht es, wenn mit der Bürgeranhörung am Donnerstagabend um 18 Uhr die eigentliche Planungsphase beginnt (siehe Stichwortbox). Auf der einen Seite steht die Stadt als Eigentümerin des Grundstücks und als ihre Vertreterin Baudezernentin Rita Hoff.

Auf der anderen Seite stehen Kritiker und Anwohner, die sich zum Beispiel in der Initiative "Grüne Lunge" zusammengeschlossen haben. Sie haben 1500 Unterschriften gesammelt und wollen erreichen, dass mehr Bäume, mehr Grün erhalten bleibt — und haben einen Teilerfolg erzielt: Der jetzt vorliegende Entwurf sieht eine größere Grünfläche unter dem Namen "Lindengarten" vor als bisherige Pläne.

Zu den Kritikern zählt auch die Fraktion der Bürgeraktion (BA) im Stadtrat, die eine "extreme Baudichte verhindern" will, wie sie sagt. Deren Vorsitzender, Ludger Reffgen, wirft Dezernentin Hoff vor, gar keine Transparenz zu wollen: "Die erste Anhörung war im vergangenen Jahr an dem Abend der Fußballweltmeisterschaft, an dem Deutschland gegen Holland spielte", so Reffgen. "Und jetzt wird erneut viel zu kurzfristig eingeladen. Will die Verwaltung damit erreichen, dass die Leute wegbleiben?" Bei der Einladung habe es tatsächlich gehakt, ist aus der Verwaltung zu hören, man hoffe dennoch auf rege Beteiligung — und ist auch auf Streit vorbereitet.

Vorausgegangen war der Entschluss von Ende September, dem Gelände einen Bebauungsplan zu geben und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen; die Fabriciushalle wird in diesen Tagen abgerissen, sie ist bereits entkernt. Die Schule selbst bleibt so lange wie möglich stehen, weil sie teilweise noch genutzt wird.

Für das Gelände wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, dessen Siegerentwurf nun der Planung zugrunde liegt. "Das Plangebiet selbst ist ein wenig verkleinert worden", so Rita Hoff, zudem habe man nun Wohnwege eingeplant, die während der Bauphase als Erschließungsstraßen genutzt würden.

Wie viele Wohneinheiten letztlich entstehen, sei nicht genau zu sagen: "Das kommt darauf an, ob es auch einige kleinere, barrierefreie Wohnungen für Senioren geben wird oder nicht", erklärt Hoff. Um die 140 Wohneinheiten sind möglich. Hoff: "Dieser Bereich ist für uns als Stadt noch steuerbar — im Gegensatz zu privat erworbenem Grund und Boden."

Die Stadt habe ein großes Interesse daran, bezahlbaren Wohnraum gerade für Familien zu schaffen, denn daran mangele es in Hilden, wie zuletzt das Interesse an den Wohnungen des Bauvereins gezeigt habe. "Wir müssen auch aus sozialen Gründen bauen, und es wird auf dem Gelände weit weniger dicht sein als etwa in der Umgebung der Nördlichen Kunibertstraße, wo einige der Kritiker wohnen."

Dort nur Einfamilienhäusern Raum zu geben, komme den Bedürfnissen in der Stadt nicht nach. Reffgen wiederholte unterdessen seine Kritik: "Es geht nicht nur um die Dichte der Wohneinheiten dort. Die Leute fürchten auch um den üppigen alten Baumbestand zwischen Kölner und Kunibertstraße." Welche Bäume entfallen und wie sie ersetzt werden sollen, will die Verwaltung bei der Anhörung auflisten.

Der Plan folge aber insofern dem Siegerentwurf des Wettbewerbs, als die Anordnung der Häuser bestehen bleiben soll: Sie bilden vier Wohnhöfe, die begrünt werden sollen. Die Wohnwege dazwischen werden zu Verbindungen zwischen den Höfen. Reihenhäuser und Geschossbauten sind vorgesehen, hinter dem seniorengerechten Wohnen ist das besagte Fragezeichen.

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(RP/rl)
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