Hilden Albert Harth wird morgen 103 Jahre
Düsseldorf · Es dauert nicht lang, schon öffnet Albert Harth die Tür zu seiner kleinen Wohnung im Wohnstift Haus Horst. Er ist noch recht fit auf den Beinen, auch wenn er sich auf einen Gehstock stützt. Für das Gespräch mit der RP hat er sich extra schick gemacht: feiner Anzug, gute Lederschuhe, edle Manschettenknöpfe und perfekt gebundene Krawatte.
Morgen wird er 103 Jahre. Dass er ein so hohes Alter erreichen würde, hätte er selbst nie gedacht. "Und gewünscht habe ich mir das auch nicht", meint der älteste Bürger Hildens mit einem Augenzwinkern. Geboren wurde Albert Harth am 20. August 1906 in dem kleinen Städtchen Hombach. Als fünftes von acht Kindern wuchs er in einer großen Familie auf. "Wir hatten eine wunderbare Kindheit. Wir waren einfach frei und unsere Heimat war wunderschön", erinnert er sich. Trotzdem verließ er das Dorf als junger Mann. Es zog ihn in die Stadt. Mit 65 Mark machte er sich damals auf den Weg nach Frankfurt und die Stadt wurde sein zweites Zuhause. "Ich fand schnell Arbeit. Schon immer war ich sehr geschickt und verstand schnell, was ich zu tun hatte. Also war ich gefragt auf dem Arbeitsmarkt" , erinnert sich der gelernte Schreiner. Insgesamt arbeitete er in acht verschiedenen Berufen und ist stolz auf seine vielen Fähigkeiten. Bevor er sich zur Ruhe setzte, war Albert Harth sechs Jahre als Chemielaborant tätig.
"Als ich dann aufgehört habe, wollte ich trotzdem weiter Geld verdienen. Da kam ich auf die Idee, mit Aktien zu handeln, und das hat sehr gut geklappt" , erzählt der Vater von zwei Söhnen. Man müsse eben Köpfchen haben, fügt er lachend hinzu. Im Alter von 95 Jahren kam Harth mit seiner Frau nach Hilden, denn hier lebt einer seiner Söhne. Seitdem wohnt er im Haus Horst.
"Ich hatte ein sehr glückliches Leben" , sagt Albert Harth von sich. Nun feiert er bereits seinen 103. Geburtstag. "Was meine verstorbenen Verwandten wohl sagen würden, wenn die wüssten, wie alt ich geworden bin", überlegt Albert Harth, als er eines seiner alten Familienbilder in der Hand hält. Erinnerungen an diese Zeiten hat er noch viele. Und seine Fröhlichkeit hat er sich auch über all die Jahre bewahrt.
