Aktionsbündnis Senioren Sicherheit Herr Riqué kennt alle Tricks

HILDEN · Der Hildener Daniel Rique warnt beim Aktionsbündnis Senioren Sicherheit (ASS) vor Trickbetrügern

 Daniel Riqué ist ehrenamtlicher Sicherheitsberater der Kreispolizei und hilft gerne einer Nachbarin.

Daniel Riqué ist ehrenamtlicher Sicherheitsberater der Kreispolizei und hilft gerne einer Nachbarin.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Der Mann stammt aus Spanien, besser gesagt aus der katalanischen, nördlichen Nähe von Barcelona und wurde dort 1951 geboren. Seine Eltern wanderten damals nach Deutschland aus, genauer gesagt nach Nordrhein-Westfalen. „Ich bin also ein Kind der ersten Gastarbeiter-Generation“, schmunzelt Daniel Rique, dessen Nachname einst mit einem betonendem „Accent aigu““ auf dem „e“ seines Nachnamens versehen war.

Heute fühlt sich Rique, der auch ohne jeden Akzent spricht, eher als Deutscher. Er engagiert sich ganz besonders gerne in Hilden – und für das Wohl älterer Menschen. Und zwar als Mitstreiter der „ASS“- das steht für „Aktionsbündnis Senioren Sicherheit“. Vor dieser Mitgliedschaft ist eine Ausbildung zu absolvieren, die von der Kreispolizei in Mettmann ausgeht. „Ich habe eine Annonce in der Zeitung gelesen und fand das genau richtig für mich“, erklärt der Mann, der schon vor dem Ruhestand seine Freizeit gerne ehrenamtlich verbrachte. Eine Urkunde beweist, dass er an einer Schulung der Polizei teilgenommen hat und seit zwei Jahren berechtigt ist, für die Kreisbehörde beratend tätig zu sein. Thematisch geht es dabei besonders um die vielen Trickbetrügereien, denen besonders ältere Menschen mehr und mehr ausgesetzt sind. Der Klassiker sei immer noch der Anruf bei Senioren. In jüngster Zeit auch der von vermeintlichen Polizisten. „Die Leute glauben dann, dass sie ihr Erspartes oder Wertsachen gegen einen Einbruch sichern müssen.“ Und sie werden dann, wenn sie leichtgläubig darauf reinfallen, rücksichtslos von Kriminellen bestohlen. Dagegen treten Daniel Rique und seine Mitstreiter vom ASS an. Sie beraten gerne an Info-Ständen in der Stadt oder auf Wochenmärkten. „Wir wollen so vor verschiedenen Arten von Trickbetrügern warnen.“ Aber auch Beratung für sicheres Verhalten im Straßenverkehr oder das Sichern der eigenen Wohnung gehört zu den Aufgaben eines ehrenamtlichen Polizei-Beraters. In seinem Leben vor dem Ruhestand arbeitete Rique, der Büro-Maschinen-Mechanik in Düsseldorf gelernt hatte, als Produktspezialist. Anschließend als technischer Leiter in Düsseldorf und Krefeld. Später machte er sich selbstständig als Spezialist für Kopiergeräte. „Büro-Technik“ umschreibt er sein Geschäft von 2009 bis 2016 in der NRW-Hauptstadt und Willich. Schon damals war Rique ehrenamtlich aktiv: „Ich bin gerne mit Menschen zusammen und kümmere auch gerne um sie.“ In Unterrath hat er beim Obdachlosen-Frühstück Kaffee gekocht und Brötchen verteilt. Später bei einer Seniorenbetreuung gemischte Gruppen, auch mit Behinderten, bei Spielenachmittagen und Ausflügen begleitet.  Und dann gab es da noch Marita, die seinen Entschluss, nach Hilden zu ziehen, privat befeuerte. „Hier fühle ich mich heute pudelwohl. Es ist immer was los.“ Prompt arbeitete der Ruheständler aber auch nach seinem Umzug an die Itter freiwilig im „Hildener Reparatur Treff“ und der „Hildener Nachbarschaftshilfe Süd“ mit. „Die Begleitung bei Arztbesuchen oder zu Einkäufen – das mache ich gerne.“ Nach der Fortbildung bei der Kreispolizei ist der Seniorenberater jetzt besonders wachsam: „Wer nicht weiß, wer am Telefon ist, sollte auflegen“, rät er. Außerdem wäre eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Banken und Sparkassen erstrebenswert. „Wenn eine ältere Person an den Schalter kommt und will einen großen Betrag abheben. Dann  könnten geschulte Bankangestellte auf solche Fälle direkt reagieren.“ Etwa, so Riques Vorschlag, indem vorher mit Angehörigen abgemachte Höchst-Summen vereinbart würden. Oder auch Kinder mit den Eltern ein Code-Wort für bestimmte Abhebungen vereinbaren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort