Austritt Die AfD verliert ihren Fraktionsstatus im Hildener Stadtrat

Hilden · Stadtverordneter Bernd Hoppe ist aus der AfD-Fraktion ausgetreten. Angeblich im Streit mit Stadtverband-Sprecher Heimo Haupt.

 Die AfD hat in Hilden rund 60 Mitglieder.

Die AfD hat in Hilden rund 60 Mitglieder.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Sieben Fraktionen sind im Stadtparlament vertreten. Die AfD ist  (neben der Allianz für Hilden) mit zwei Sitzen die kleinste. „War“, muss es jetzt richtig heißen. Denn seit 1. April hat die AfD ihren Fraktionsstatus verloren. Ratsmitglied Bernd Hoppe hat die AfD-Fraktion verlassen. Im Streit hört man. Die RP konnte ihn dazu bislang noch nicht befragen. „Es gab Meinungsverschiedenheiten zwischen Hoppe und Haupt (Sprecher der AfD Hilden)“, bestätigt sein Ratskollege Prof. Dr. Ralf Bommermann: „Ich habe versucht, mit ihm zu reden. Das war alles extrem schwierig.“ Er und Hoppe werden weiter Seite an Seite im Stadtrat sitzen: „Ich habe mit Herrn Hoppe keine Schwierigkeiten.“

„Es gibt keinen Streit“, sagt Dr. Heimo Haupt, Sprecher des AfD Stadtverbandes Hilden: „Wie auch. Der Vorstand und ich haben mit Herrn Hoppe in den vergangenen Monaten kein Wort weiter gewechselt. Ich mag Herrn Hoppe. Aber wenn jemand nicht sagt, was ihn bewegt, kann man nichts machen.“ Gerade so kurz vor der Kommunalwahl am 13. September wäre ein offenes Wort besser gewesen, findet Haupt.

Mit dem Fraktionsstatus sind Zuschüsse der Stadt verbunden. Die Kosten für die AfD-Geschäftsstelle in Hilden übernehme jetzt der Kreisverband. Alle Mitglieder behielten ihre Sitze als Sachkundige Bürger in den Ausschüssen. Bernd Hoppe sei nach wie vor Mitglied der AfD. Die Partei habe in Hilden rund 60 Mitglieder.

Rückblick: 2014 hatte Ratsmitglied Ralf Bommermann die Fraktion und Wählergemeinschaft „Allianz für Hilden“ verlassen und war der Alternative für Deutschland (AfD) beigetreten. Sie hatte bis dahin nur einen Sitz im Rat (Bernd Hoppe) und konnte dann zusammen mit Bommermann eine Fraktion bilden (gegründet 1. Dezember 2014): Zwei Mitglieder sind dafür nötig. Dieser stehen städtische Zuschüsse zu. Er wolle die aber nicht in vollem Umfang nutzen, um den Sparwillen der AfD zu dokumentieren, kündigte Fraktionsvorsitzender Ralf Bommermann damals an.

Kurz vor der Bundestagswahl 2013 entschied sich Bernd Hoppe (Jahrgang 1970) nach eigenen Angaben, Mitglied der Alternative für Deutschland, zu werden. „Ich wollte, dass diese Partei in den Bundestag einzieht“, so der Jurist. Als passives Mitglied rechnete er nicht im Geringsten damit, so bald in den Hildener Stadtrat einzuziehen. „Ich bin in dem Sinne kein Politiker. Ich muss mich in all die Dinge jetzt langsam einarbeiten“, gestand der Familienvater 2014. Überzeugt haben ihn die Ansichten, die das AfD-Wahlprogramm vermittele. „Da ist mir nichts negativ aufgestoßen. Dass die anderen Parteien machen, was sie wollen, die ganze Macht nach Brüssel geht“, daran müsse etwas geändert werden, meint Hoppe. Nach seinem Jurastudium in Trier und dem Referendariat in Düsseldorf verschlug es Hoppe zunächst als Service-Manager zu einer IT-Firma in Hilden, deren Geschäftsführer er mittlerweile ist. Seine Aufgaben im Stadtrat hatte Hoppe damals schnell zusammen gefasst: „Ich werde zunächst ausschließlich beratend (nicht stimmberechtigt) tätig sein“ – und zwar im Ausschuss für Stadtentwicklung.“

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