Haan Abschleppen mitten in der Nacht

Haan · Die Polizei hat einen VW abschleppen lassen, der auf dem Parkplatz an der Bettina-von-Arnim-Straße stand. Sein Fahrer soll mit dem Auto zwei andere Pkw auf der Zwengenberger Straße der Breite nach gerammt, damit einen Schaden von rund 5000 Euro verursacht haben und geflüchtet sein.

Man habe nach den Anrufen durch die Geschädigten schnell reagiert und das mutmaßliche Verursacher-Fahrzeug auch flott ermittelt, teilte die Polizei gestern mit. Danach wurde das Fahrzeug "sichergestellt" — und zwar, indem es abgeschleppt wurde, wie ein Augenzeuge berichtet.

Das Problem: Unfall und Unfallflucht geschah in der Nacht zu gestern, kurz nach Mitternacht. Und abgeschleppt wurde gegen drei Uhr in der Frühe — mit lauten Rufen und allem Lärm für die Anwohner, der damit verbunden ist. Es habe laut gequietscht, weil die Handbremse des Wagens angezogen gewesen sei, heißt es. Dabei geht es um die Frage, warum die Polizei das Fahrzeug nicht mit einer Kralle sichern konnte, um den Fahrer zu ermitteln und den Wagen am nächsten Morgen abzuschleppen.

Seitdem wird im Internet über den Einsatz-Eifer der Polizei diskutiert. Ist es wirklich nötig, so vorzugehen, wenn es keine Verletzten oder gar Toten gab — und der Schaden an den Autos am nächsten Morgen noch derselbe ist? Gehört ein solcher Einsatz zu den "höherwertigen", für die die Beamten kleinere Vergehen hinten anstellen müssen, da die Kapazitäten bei der Polizei nicht reichen?

Das war einer Haaner Altenpflegerin passiert. Sie hatte nach dem Aufbruch ihres Autos mehrere Stunden vergeblich auf einen Streifenwagen gewartet. Der war zwar geschickt worden, unterwegs jedoch zu einem anderen Einsatz abberufen worden.

(RP/ila)
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