Hilden Abgeordnete gehen an die Arbeit
Düsseldorf · Kreis Mettmann (fis) Mit Zuversicht gingen die neuen CDU-Landtagsabgeordneten gestern an die Arbeit. Am Morgen kam zunächst die alte Fraktion zusammen, berichteten die Abgeordneten Marc Ratajczak (Mettmann-Nord, Wülfrath) und Harald Giebels (Mettmann-Süd, Erkrath). Anschließend gab es einen Sektempfang, bei dem 22 ausscheidende Abgeordnete verabschiedet wurden. Danach tagte die neue Fraktion. "Es war schon ein sonderbares Gefühl", schilderte Ratajczak seine Empfindung, in dem Fraktionssaal viele leere Stühle zu erleben.
In Berichten des Fraktionsvorsitzenden Helmut Stahl, des Parteivorsitzenden Jürgen Rüttgers und des Generalsekretärs Andreas Krautscheid wurde auch auf die Ursachen der Wahlniederlage eingegangen. "Es gibt auch Gründe in NRW", sagte Giebels, "aber die wesentlichen liegen in Berlin." Allerdings sei die Kritik, die viele Menschen in Emails geäußert haben und in denen sie erklären, warum sie nicht zur Wahl gegangen sind, angekommen. "Da ging es um die Bundesregierung, aber auch um die Pannen in Düsseldorf", sagte Ratajczak mit Blick auf die Sponsoringaffäre, bei der die Partei Treffen mit dem Ministerpräsidenten vermarkten wollte.
Geschadet haben der CDU die Nichtwähler. In vielen Mails wurde erklärt, warum man die CDU nicht wählen, die SPD aber auch nicht stärken wolle. Daher bleibe man der Stimmabgabe fern.
"Wir sehen uns trotz des Stimmenverlustes mit 6200 Stimmen Vorsprung als stärkste politische Kraft im Land und erheben damit auch den Anspruch, den Ministerpräsidenten zu stellen", sagte Giebels. Die anderen hätten inzwischen begriffen, dass Rot-Grün nicht geht und Ampel bis gestern Morgen auch nicht. Überrascht sei man von der FDP, die gestern ihre Bereitschaft erklärt hat, über Rot-Gelb-Grün zu reden. "Wir verstehen nicht, dass die FDP nun Steigbügelhalter sein will für die, die NRW vor die Wand gefahren haben", sagte Giebels.