Haan Abenteuer packend erzählt

Haan · Der Haaner Regisseur und Produzent Berengar Pfahl erzählt in dem Kinofilm "Die Männer der Emden" die Geschichte von 50 Marine-Soldaten, die sich um die halbe Welt nach Hause durchschlagen.

 Die Emden-Männer gehen in Arabien an Land.

Die Emden-Männer gehen in Arabien an Land.

Foto: Berengar-Pfahl-Film

Sportliche Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele wirken sich auch auf das Kinoprogramm aus. Deshalb weiß der Haaner Filmproduzent Berengar Pfahl auch noch nicht, wann genau sein neuester Film "Die Männer der Emden" in die Kinos kommt. Er rechnet mit Ende Oktober. Bei der Welturaufführung in der Essener Lichtburg, Deutschlands größtem Kino, und auch bei einem Filmfestival in Emden wurde der 152-minütige Film vom Publikum mit begeistertem Applaus gefeiert.

 Berengar Pfahl (66) lebt seit Jahrzehnten in Haan.

Berengar Pfahl (66) lebt seit Jahrzehnten in Haan.

Foto: Staschik

"Die Männer der Emden" – das ist die Geschichte von Karl Overbeck (gespielt von Ken Duken), einem deutschen Marineoffizier im ersten Weltkrieg, der sich nach Untergang seines Schiffes "S.M.S. Emden" mit fünfzig überlebenden Kameraden nach Berlin durchschlägt. Es ist eine unglaubliche Odyssee vom Indischen Ozean über Sumatra, durch die Wüsten Saudi Arabiens und der Türkei bis in die Heimat. Besonders bei Frauen sei der Streifen angekommen. "Das war auch Ziel", sagte Berengar Pfahl im Gespräch mit der RP mit Augenzwinkern. "Es ist kein Kriegsfilm, sondern ein Abenteuerfilm über Männer, die zu ihren Lieben nach Hause wollen."

Zwei Jahre lang arbeitete Pfahl an Buch und Film. Gedreht wurde in Sri Lanka, Tunesien, Malta, Griechenland, auf Rügen und in Wuppertal. In Tunesien geriet das Projekt mitten in die friedliche Revolution, was Probleme bei der Logistik bereitete. Erst fehlten die zugesagten Kamele und zum Abschluss die Getränke der Abschiedsparty.

Dass er auf die Geschichte der "Emden" stieß, sei Zufall gewesen. Vor zehn Jahren bei Dreharbeiten begegnete ihm in Sri Lanka der Begriff, der in der Landessprache als Synonym für clever, fair und listenreich stehe, erzählte Pfahl. Er recherchierte und stieß auf das Tagebuch des Kapitän-Leutnants. Dann galt es, Studien zu betreiben, wer in Weltkriegszeiten mit wem und wie geredet hat.

Der Film zeigt nicht nur den Irrsinn des Krieges – die Männer schlagen sich um die halbe Welt nach Hause durch und werden gleich wieder ins Gefecht geschickt –, sondern geht auch authentisch mit dieser Zeit um. Das habe auch der Sohn eines der "Emdenmen" bestätigt. Während der Olympischen Spiele wird der Kinofilm in London vorgeführt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern habe ein Schiff gechartert, das auf der Themse ankere.

Das nächste Projekt wird bereits vorbereitet. "Diva Shanghai 1937" soll der nächste Film heißen, in dem es um eine deutsche Kolonie in Shanghai geht. Die Dreharbeiten beginnen im September und in einem Jahr abgeschlossen sein.

(RP)
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