Hilden 95 Wohnungen auf Heuss-Schulgelände

Hilden · Hildens letzte Hauptschule schließt im Sommer 2016. Die Verwaltung hat jetzt ein Nutzungskonzept vorgelegt.

 So sieht der Vorschlag der Verwaltung für das Heuss-Gelände aus. Oben rot das Area 51 und die Turnhalle, darunter die neue Mega-Kita. Gut zu erkennen ist die Anordnung der Mehrfamilienhäuser auf dem Areal.

So sieht der Vorschlag der Verwaltung für das Heuss-Gelände aus. Oben rot das Area 51 und die Turnhalle, darunter die neue Mega-Kita. Gut zu erkennen ist die Anordnung der Mehrfamilienhäuser auf dem Areal.

Foto: Stadt Hilden

Nach Ende des Schuljahrs 2015/16 schließt die Theodor-Heuss-Hauptschule im Norden der Stadt (Ecke Furtwängler-/Richard-Wagner-Straße) für immer. Bürgermeisterin Birgit Alkenings schlägt dem Stadtrat vor, dort Wohnungen zu bauen, auf Sozialwohnungen zu verzichten und ein Investorenauswahl-Verfahren durchzuführen. Darüber berät der Stadtentwicklungsausschuss erstmals am Mittwoch ab 17 Uhr im Saal des Bürgerhauses Mittelstraße 40. Die RP klärt die wichtigsten Fragen.

Wie viele Wohnungen könnten dort entstehen? Die Verwaltung schlägt vor, das Gelände maximal zu nutzen. Das bedeutet, auch das Hausmeister-Haus müsste abgerissen werden. Dann könnten - bei vier Vollgeschossen zuzüglich Staffelgeschoss - rund 95 Wohnungen mit durchschnittlich 80 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Die Parkplätze könnten in einer zentralen Gemeinschaftstiefgarage untergebracht werden.

Wie könnte das neue Viertel erschlossen werden? Über eine neue, etwa 65 Meter lange öffentliche Straße von der Furtwänglerstraße aus. Sie führt zu einem Wendehammer. Von dort führt eine Privatstraße zum Sportzentrum Nord, dem Jugendtreff Area 51, der geplanten Groß-Kita und der Sporthalle.

Was würde die Stadt durch den Verkauf einnehmen? Es gibt bislang nur Kostenschätzungen. Das Baureifmachen wird mit 862 000 Euro kalkuliert. Die Stadt müsste rund 2 Millionen Euro abschreiben (Restwert Schulgebäude etc.). Macht ein Investor das Gelände baureif, will die Verwaltung für das rund 7100 Quadratmeter große Baugrundstück in einem Bieterwettbewerb 2 bis 2,5 Millionen Euro erzielen. Das ist bislang aber nur eine (optimistische) Annahme des Verwaltungsvorstandes. Sind auch Sozialwohnungen geplant? Baudezernentin Rita Hoff rät der Politik davon ab, dem Investor dies vorzuschreiben. Die Verpflichtung, rund 30 öffentlich geförderte Wohnungen (etwa 30 Prozent von 95 Einheiten) zu bauen, würde den erwarteten Kaufpreis für die Stadt um rund 700 000 Euro auf 1,3 bis 1,8 Millionen Euro reduzieren. Sind auch andere Varianten untersucht worden? Das Hausmeister-Haus könnte stehen bleiben und verkauft werden (Erlös: etwa 350 000 Euro). Dann könnten nur etwa 76 Wohnungen neu gebaut werden. Bleibt das Schulgebäude stehen, müsste saniert werden: grundlegend für 3,2 Millionen Euro. Nur das Nötigste für 760 000 Euro. Mit der Vermietung des Schulgebäudes ließen sich zwischen 240 000 und 400 000 Euro im Jahr erzielen.

Gibt es Interessenten für das Gelände? Ja, die Hildener Wohnbau-Gesellschaft Derr hat sich bereits bei der Stadtverwaltung gemeldet. Ihr gehören 2700 Wohnungen in NRW, Hessen und Baden-Württemberg. Ein Investor könnte auf dem Areal auch Einfamilienhäuser bauen - wenn die Stadt zustimmt und einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellt.

Welche Nutzung steht bereits fest? Die Stadt Hilden muss auf dem Gelände ein Regenrückhaltebecken bauen und einzäunen (3000 Quadratmeter Fläche). Es kann nur an der Ecke Furtwängler-/Richard-Wagner-Stelle errichtet werden. Zudem hat der Stadtrat beschlossen, ein Gebäude der Heuss-Schule zu einem Mega-Kindergarten mit sechs Gruppen und 105 Plätzen für 3,1 Millionen Euro umzubauen. Er soll zum 1. August 2017 eröffnen.

(RP)
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