Hilden 3M-Werk gut ausgelastet

Düsseldorf · Hilden ist der zweitgrößte Produktionsstandort des internationalen Konzerns außerhalb der USA. Im vergangenen Jahr wurden 20 Mitarbeiter fest angestellt. In diesem Jahr sollen 11 Millionen Euro investiert werden.

Mit 930 Mitarbeitern ist das 3M-Werk Hilden einer der größten Arbeitgeber der Stadt. "Wir haben 2010 das Krisenjahr 2009 hinter uns gelassen", bilanzierte gestern Gert Behling, Mitglied der Geschäftsleitung von 3M Deutschland und verantwortlich für Produktion und Ingenieurwesen. Der Umsatz von 3M in Deutschland legte um über 17 Prozent von 1,8 auf 2,1 Milliarden Euro zu und überschritt erstmals in der 60-jährigen Firmengeschichte die 2-Milliarden-Marke. Das Werk Hilden habe es geschafft, seine Spitzenposition als größter Produktionsstandort von 3M in Europa und zweitgrößter außerhalb der USA zu behaupten. Allein in China habe 3M im vergangenen Jahr fünf neue Produktionsstätten eröffnet.

Investition: 11 Millionen Euro

Das 3M-Werk Hilden sei gut ausgelastet, bilanzierte Behling. Gearbeitet werde fünf Tage die Woche im Drei-Schicht-Betrieb, bei Bedarf auch länger. Die Arbeitszeiten seien sehr flexibel. Fünf Zeit- und 15 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen wurden im vergangenen Jahr fest angestellt. Sieben Millionen Euro investierte das Unternehmen in die Produktionsanlagen, rund 11 Millionen Euro sollen es in diesem Jahr sein. "Wir rechnen in den nächsten fünf Jahren mit 50 Millionen Euro Investitionen in Hilden", sagte Behling.

Leiharbeiter wolle die Firma nur in Ausnahmefällen einsetzen. "Nicht länger als sechs Monate", sei die Faustregel. Mitarbeiter müssten sich im Unternehmen wohlfühlen. Nur dann seien sie wirklich produktiv. Das werde häufig unterschätzt, meinte Behling. Die (anonym befragten) Mitarbeiter hätten ihrem Unternehmen wieder ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. 3M wurde 2011 wieder "Deutschlands bester Arbeitgeber" in der Kategorie Unternehmen mit 2000 bis 5000 Mitarbeitern. Außerdem errang das Werk Hilden beim Energiespar-Wettbewerb der weit über 100 3M-Standorte weltweit 2010 die Bestnote Platin (nach Gold in 2008 und 2009).

Elektro-Autos erproben

Ab Juli will 3M Deutschland den Einsatz von Elektroautos testen, kündigte Behling an. Vier bis fünf Elektro-Pkw sollen zwischen den Standorten Jüchen, Neuss und Hilden unterwegs sein. Dabei wolle 3M auch mit den Stadtwerken Hilden zusammenarbeiten. Von der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan sei der internationale Konzern bislang noch nicht betroffen. Bis auf einen Standort lägen alle Niederlassungen in Japan weit genug vom Unglücksgebiet entfernt. Die wichtigsten Produkte aus Hilden seien Klebefolien für die Autoindustrie, grafische Folien für die Werbung sowie Windelverschlüsse.

Hintergrund unter www.rp-online.de/hilden

(RP)
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