Technologie-Konzern erweitert Folienproduktion 3M investiert 65 Millionen Euro in Hilden

Hilden · Anfang 2019 soll im Hildener Westen eine neue Werkshalle mit mehr als 100 Metern Länge gebaut werden.

 Auf der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmeter Folien pro Jahr gefertigt werden. Kunden sind vor allem Druckereien, Werbetechniker, Agenturen, Fahrzeugfolierer und Fahrzeugdesigner.

Auf der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmeter Folien pro Jahr gefertigt werden. Kunden sind vor allem Druckereien, Werbetechniker, Agenturen, Fahrzeugfolierer und Fahrzeugdesigner.

Foto: 3M

Gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Hilden: 3M baut in den nächsten drei Jahren sein Werk in Hilden für rund 65 Millionen Euro aus. Anfang 2019 soll eine neue Werkshalle (105 Meter lang, 25 Meter breit, 15 Meter hoch) im hinteren Bereich des Geländes an der Düsseldorfer Straße/Horster Allee für rund 43 Millionen Euro entstehen. „Wir gehen davon aus, dass die Baugenehmigung vor Ostern vorliegt“, sagt Stephan Rahn, Pressesprecher für 3M Deutschland. Dort will der Technologie-Konzern (115.000 Patente) für 22 Millionen Euro eine Anlage zur Folienbeschichtung und eine weitere Anlage zur Folienproduktion installieren. Beide sollen ab Anfang 2020 in Betrieb gehen. Die dekorativen Folien kommen beim „Car-Wrapping“ zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Autos sehr schnell und relativ günstig (im Vergleich zu einer Neulackierung) individuell umgestaltet werden. Wünscht sich der Kunde ein neues Design oder steht sein Fahrzeug zum Verkauf, kann die Folie rückstandsfrei entfernt werden. Und der Lack darunter sieht aus wie vor der Beklebung.

In der neuen Anlage sollen etwa fünf Millionen Quadratmeter Folien produziert werden werden.“Kunden sind vor allem Druckereien, Werbetechniker, Agenturen, Fahrzeugfolierer, Fahrzeugdesigner“, berichtet Stephan Rahn: „Werbegrafische Digitaldruckfolien sind ein weltweit schnell wachsender Markt. Besonders in Asien wird es immer beliebter, sein Auto in ausgefallenen Farben folieren zu lassen: etwa im angesagten Mattschwarz oder Mattgrün. Je nach Sonneneinstrahlung können wir das Auto sogar unterschiedlich leuchten lassen.“

Schallschutzmaßnahmen sorgen dafür, dass die geltenden Emissionswerte für Lärm eingehalten werden. Eine Abluftanlage reduziert Emissionen und Gerüche außerhalb der Werksgrenzen so weit wie möglich, verspricht das Unternehmen. 3M rechnet mit zwölf bis 15 zusätzlichen Lkw-Anlieferungen pro Tag bei Vollauslastung der neuen Anlagen. Der Lösemittelverbrauch steigt von derzeit 3700 Tonnen/Jahr auf maximal 6700 Tonnen/Jahr. „3M forscht parallel an lösemittelfreien Klebstoffen für diese Produktgruppe“, berichtet Stephan Rahn. Die neuen Anlagen seien daher bereits für eine spätere Umstellung auf eine lösemittelfreie Produktion ausgelegt.

Mit mehr als 850 Mitarbeitern ist das 3M-Werk Hilden einer großen Arbeitgeber der Stadt. Der amerikanische Technologie-Konzern beschäftigt weltweit rund 90.000 Mitarbeiter in 70 Ländern. Das Werk Hilden ist der größte Produktionsstandort von 3M in ganz Europa. „Die Standorte müssen sich im Konzern weltweit um Investitionen bewerben“, weiß der städtische Wirtschaftsförderer Kai Kröger: „Deshalb ist die Entscheidung für Hilden eine gute Nachricht für die 3M-Mitarbeiter und für die ganze Stadt. Sie zeigt, dass der Standort Hilden auch international wettbewerbsfähig ist.“ „Hilden ist ein großes Werk mit langer Erfahrung im Folienbereich“, erläutert 3M-Pressesprecher Stephan Rahn: „Das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. 65 Millionen Euro sind für 3M in Europa ein sehr großes Investment. Car-Wrapping-Folien sind ein High-Tech-Produkt mit viel Know how.“

Die Baugenehmigung erteilt die Bezirksregierung Düsseldorf nach dem Bundesemissionsschutzgesetz. „Wir rechnen nicht mit Problemen“, sagt Kröger.

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