Hilden Abrocken zu James Last und Co.

Hilden · Seit 30 Jahren bietet der Seniorenbeirat Tanznachmittage in der Stadthalle an. 200 bis 250 Ältere nutzen die Gelegenheit zum Treffen und Töttern.

 Rosemarie und Horst Schmidt amüsieren sich prächtig beim Seniorentanz in der Stadthalle Hilden.

Rosemarie und Horst Schmidt amüsieren sich prächtig beim Seniorentanz in der Stadthalle Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die runden Tische sind ordentlich in Weiß eingedeckt. Es gibt Pflaumenkuchen und Kaffee, beides ist im Eintrittspreis von sechs Euro inbegriffen. Einlass ist ab 14 Uhr, um 14.30 Uhr sind beinahe alle Tische besetzt. „205 Karten haben wir verkauft“, weiß Doris Sieberg, seit 2016 die Vorsitzende des Hildener Seniorenbeirats. Mit diesen Einnahmen plus einem Zuschuss der Stadt werden die Tanznachmittage finanziert.

Als die Tanznachmittage 1986 begannen, kostete eine Karte 6,40 Mark und die Musik wurde live mit Schifferklavier und Keyboard gemacht oder auch schon mal per Musikkassette eingespielt. Seit dem Jahr 2000 und gestern zum 75. Mal sorgt DJ Reinhard Hunger für den richtigen Sound.

Damals wie heute kommen Senioren jenseits der 60, viele weit in den 70ern und älter. Es sind deutlich mehr Frauen als Männer und sie kommen nicht nur aus Hilden, sondern auch aus Haan, Langenfeld und sogar aus Düsseldorf, berichtet Hiltrud Stegmaier, stellvertretende Seniorenbeiratsvorsitzende und seit 16 Jahren Organisatorin der Tanznachmittage in der Stadthalle. Es sind Einzelpersonen, Paare, Nachbarschaftsvereine, Kegler und andere Gruppierungen.

Mache kommen regelmäßig, wie das Ehepaar Horst und Rosemarie Schmidt, das sich nur ungern beim Tanzen unterbrechen lässt: „Wir kommen mindestens zwei Mal im Jahr“, sagt er, denn das ist die Musik, die wir mögen.“ Auch Wilma und Horst Scharmann (Eis Scharmann) drängt es auf die Tanzfläche. Er treibt sie an, die noch etwas zögert: „Das ist jetzt ein langsamer Walzer. Kommst du?“ – Beide streben der gut gefüllten Tanzfläche zu. Man merkt, dass mittlerweile die Rock’n-Roll und Beatles-Generation die neuen Alten sind: Sie tanzen begeistert zu James-Last-Klängen, lassen sich aber auch von Lambada nicht abschrecken.

Hedi Richter, 94, war schon beim ersten Tanznachmittag 1989 dabei. „Ich habe alles getanzt außer Twist“, betont die alte Dame. Seit zwei Jahren kommt sie nur noch zum Zuschauen, aber noch immer verkauft sie etwa 50 Eintrittskarten im Nachbarschaftstreff der Erlöserkirche. Sie wird für ihr Durchhaltevermögen später am Tag noch geehrt, genauso wie DJ Hunger, der seit dem Jahr 2000 dabei ist.

Zu jedem Tanznachmittag gehört der Auftritt einer Gruppe. Diesmal ist es der Shanty-Chor Hilden, der für ein paar Lieder vorbeikommt.

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