Hilden/Haan 2888 Personen in Hilden und Haan sind derzeit ohne Arbeit

Hilden/Haan · Die Arbeitslosenquote ist im Juli leicht auf 6,3 Prozent angestiegen. Es gibt kreisweit 2400 offene Stellen.

In Hilden und Haan ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht um 39 auf 2888 Personen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dass allerdings 44 Erwerbslose weniger. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Juni um 0,2 Punkte auf 6,3 Prozent an; vor einem Jahr lag dieser Wert bei 6,5 Prozent.

Der kreisweit leichte Anstieg ist laut Marcus Kowalczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann, saisonbedingt: "Viele Ausbildungsverträge enden im Sommer und einige Betriebe bilden auch über Bedarf aus", sagt er. Vor allem treffe es dabei 20- bis 25-Jährige. "Das sind aber in der Regel Fälle, die sich sehr schnell wieder in den Arbeitsmarkt vermitteln lassen.

Darüber hinaus sei die Lage im gesamten Kreis Mettmann (Arbeitslosenquote 6,8 Prozent) nach wie vor positiv. Ein Großteil der rund 2400 noch offenen Stellen in verschiedenen Branchen ist demnach für unbefristete Arbeitsverhältnisse vorgesehen - "und viele davon wollen die Arbeitgeber sofort besetzen", sagt Kowalczyk. "Es ist viel Dynamik im Markt.

Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen aus dem Kreis präsentierte die Arbeitsagentur gestern in Monheim. Ein Schwerpunktthema dabei waren Langzeitarbeitslose, die im Bestand knapp 42 Prozent ausmachen. Als Erfolgsbeispiel stellte die Arbeitsagentur Jekatarina Horn vor. Die gebürtige Russin und ausgebildete Veranstaltungskauffrau kann Klavier spielen und hat auch eine pädagogische Ausbildung. Der Weg in den Arbeitsmarkt war für die 53-Jährige steinig. Nun hat sie über das Projekt "Inga" - "interne ganzheitliche Integrationsberatung"- eine Stelle gefunden. Gemeint ist damit ein individueller Ansatz, um Langzeitarbeitslose wieder in Lohn und Brot zu bringen. "Wir schauen uns die Einzelfälle genau an und erarbeiten gemeinsam mit dem jeweiligen Arbeitssuchenden eine Strategie, die Potenziale erkennen, Seit einigen Wochen betreut Jekatarina Horn Bewohner eines Monheimer Altenheims. In einer dreimonatigen Schulung wurde Horn weitergebildet. Der Umgang mit dementen Menschen und der damit einhergehenden mentalen Belastung, Wissenswertes zum Alterungsprozess und die Abläufe in der Betreuung waren unter anderem die zentralen Inhalte. Es folgte ein längeres Praktikum. Nun ist sie für zehn Bewohner zuständig, mit denen sie täglich Kontakt hat.

(RP)
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