Kultur Die Jazztage grooven sich ein

Kommende Woche starten die Hildener Jazztage. Seit 1996 gehören sie zum Kulturkalender der Stadt. Die Veranstalter können jedes Jahr internationale Künstler für das mehrtägige Festival gewinnen. Die 24. Auflage steht unter dem Motto: „Groovin’ high“.

Die Band Nau eröffnet am Dienstag, 18. Juni, 20 Uhr, die Jazztage mit einem Konzert im Kunstraum Gewerbepark-Süd.

Die Band Nau eröffnet am Dienstag, 18. Juni, 20 Uhr, die Jazztage mit einem Konzert im Kunstraum Gewerbepark-Süd.

Foto: Sensitive Colours

Bunt, verspielt und formverliebt – so kommt das Logo der Hildener Jazztage daher. Bunt, verspielt und formverliebt ist auch das Line-up des mehrtägigen Festivals, das am Dienstag, 18. Juni, im Kunstraum Gewerbepark-Süd eröffnet wird. „In diesem Jahr ist die halbe Welt bei uns zu Gast“, erklärt Peter Baumgärtner, Jazzdrummer und kreativer Kopf des Festivals. „Es spielen Künstler brasilianischer, chilenischer, kubanischer, libanesischer und südafrikanischer Herkunft. Ihr musikalischer Background ist vielfältig, aber etwas haben sie alle gemeinsam: Sie grooven.“

Baumgärtner spielt damit auf das Motto der Jazztage 2019 an: Es lautet „Groovin’ high“. Perfekt verkörpert wird das Thema von Schlagzeug-Legende Wolfgang Haffner, der bei der „International Jazznight“ in der Stadthalle auftritt. Weltstars wie Al Jarreau, Pat Metheny und Hildegard Knef haben ebenso mit ihm gearbeitet wie Stefan Raab, Helge Schneider, Wolfgang Niedecken oder Xavier Naidoo. „Sie alle liebten seinen feinfühligen, unverwechselbaren ,Haffner Touch’“, erklärt Baumgärtner.

Auf dieses Programm können sich die Besucher freuen.

Dienstag, 18. Juni

Auftaktkonzert im Kunstraum Gewerbepark-Süd an der Hofstraße 64: Ab 20 Uhr spielen Pianist Henrique Gomide aus Brasilien, der chilenische Bassist Jean Louc Cammas und der niederländische Schlagzeuger Antoine Duijkers eine Mischung aus Jazz und Latin, gemischt mit einem gehörigen Schuss afrikanischer Rhythmen – das Nau-Trio.

Mittwoch, 19. Juni

Die Teilnehmer des Jazzworkshops stellen um 19.15 Uhr im Heinrich-Strangmeier-Saal der Musikschule an der Gerresheimer Straße 20 ihr Programm vor, das sie erarbeitet haben. Ein außergewöhnliches Klangprojekt erwartet die Zuhörer um 20 Uhr – das Projekt „Der Wald schaut und hört gespannt zu“ von Roman Babik, Mathias Haus, Jan Kazda und der Kammerphilharmonie Wuppertal.

Donnerstag, 20. Juni

Jazz im Park ab 15 Uhr am Wohnstift Haus Horst an der Horster Allee 12-22. Opening-Act bei „Jazz im Park“ sind Woodhouse feat. Gaby Goldberg. Das Septett präsentiert Songs aus dem „Great American Songbook“ in frischen Interpretationen. „Gypsy Jazz Today“ lautet das Motto des Pianisten Jermaine Landsberger, der anschließend mit seinem Trio und dem jungen Violinisten Sandro Roy auftritt.

Das Vokalorchester NRW spielt ab 18.45 Uhr in der Reformationskirche am Markt 18. Der rote Faden sind die Tiefen, die Weiten, die Intensitäten, aber vor allem die Freiheiten der menschlichen Stimme.

Das Ethno-Jazz-Quartett Masaa (arabisch: Abenddämmerung) gibt sich um 20.30 Uhr im Silo der Gottschalksmühle, Mühle 64, die Ehre. Orient und Okzident gehen eine lyrische Liaison ein.

Freitag, 21. Juni 

Im QQTec an der Forststraße 73 entführt der Ausnahmegitarrist Frank Wingold, Professor für Jazzgitarre an der Musikhochschule in Osnabrück, das Publikum mit seinem Trio um 19.30 Uhr in eine musikalisch hochspannende, mehrdimensionale Parallelwelt. Gemeinsam mit Star-Drummer Jonas Burgwinkel und dem ebenso gefeierten Bassisten Robert Landfermann bringt der „Saitengelehrte“ diese außergewöhnliche Mischung aus Virtuosität und ästhetischem Einfühlungsvermögen auf die Bühne.

Kraftvoll spritzige Grooves, explosiver Swing, poetische Balladen – Saxofonistin Karolina Strassmayer, Drummer Drori Mondlak, Pianist Rainer Böhm und Bassist Hans Glawischnig rocken ab 21 Uhr mit ihrer Formation Klaro! das Haus. Ihr Projekt „Soul Miners“ verbindet die Lyrik der europäischen Klassik und Folklore mit der rhythmischen Kraft des amerikanischen Jazz und der harmonischen Raffinesse zeitgenössischer Musik.

Eine Institution der Jazztage ist die Reihe „Blue Note Special“ im Blue Note an der Klotzstraße 22. Ab 22.45 Uhr begegnen sich vier Jazzvirtuosen: Der Trompeter Ryan Carniaux und der Drummer Moritz Baumgärtner jazzen mit dem bekannten Gitarristen Axel Fischbacher und dem Bassisten Stefan Rademacher.

Samstag, 22. Juni – Jazznight

Drei Konzerte der Spitzenklasse erwarten die Besucher der „International Jazznight“ in der Stadthalle am Fritz-Gressard-Platz 1. Zum Auftakt um 19.30 Uhr betört der kubanische Pianist Ramón Vallé mit unbändiger Spielfreude, mitreißender Rhythmik und gefühlvoller Ausdruckskraft. Gegen 21 Uhr betritt Schlagzeug-Maestro Wolfgang Haffner die Bühne. Er ist ohne Zweifel der bekannteste und gefragteste deutsche Drummer aller Zeiten. In Hilden präsentiert Haffner gemeinsam mit dem Vibraphonisten Christopher Dell, Simon Oslender am Piano und Claus Fischer am Bass das aktuelle Projekt „Kind of Spain“. Traditionelle spanische Musik verbindet sich mit Jazz; starke Melodien und schöne Harmonien, zu denen so mancher sich auf eine nächtliche Dachterrasse in Granada träumen mag, geben hier den Ton an. Um 22.30 Uhr steigt die Party mit Pimpy Panda im Foyer der Stadthalle. Neun herausragende Musiker hat Bassist Daniel Hopf um sich versammelt und eine schweißtreibende Mixtur aus Funk, Soul, Jazz und Pop-Fusion angerührt.

Sonntag, 23. Juni 2019

Der Garten der Capio Klinik im Park an der Hagelkreuzstraße 37, wird ab 14 Uhr zum Open-Air-Wohnzimmer der Jazzfans. Pianistin und Sängerin Natalia Kiés eröffnet den Nachmittag mit Kompositionen jenseits gängiger Genre-Schubladen. Soulful Jazz und energiegeladenen Hardbop vom Feinsten zelebriert um ca. 15.30 Uhr die niederländische Formation Red. Um 17 Uhr betritt die international gefeierte Formation Seba Kaapstad die Bühne und präsentiert ihr neues Album „Thina“.

Das Festival klingt traditionell im Wilhelm-Fabry-Museum an der Benrather Str. 32 a aus. Um 18.45 Uhr treffen dort zwei Improvisatoren aufeinander: der Hamburger Schlagzeuger Björn Lücker und der Kölner Posaunist Andreas Schickentanz. Tobias Dupke

Karten für die Jazztage kosten ab zehn Euro (nur Jazz im Park). Den Button für die meisten Konzerte gibt es für 20 Euro. Die Jazznight kostet 30 Euro – der Festivalpass für alle Veranstaltungen 45 Euro. Weitere Infos unter www.hildener-jazztage.de

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