Mit Frank Bons 18-jähriger Täter bisher nicht straffällig

Dem Deutschtürken Serhat K. (22) und seinem 18-jährigen syrischen Freund aus Langenfeld, die beide in Untersuchungshaft sitzen, wird schwere Körperverletzung vorgeworfen. Serhat soll seinen Freund dazu angestiftet haben, seiner Exfreundin Reyhan K aus Hilden Säure ins Gesicht zu schütten. Der 18-Jährige ließ sich offenbar anstiften. Serhat selbst ist der Polizei bekannt. Kaum war er 21 Jahre alt, sei die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf gegen ihn wegen Körperverletzung und Nötigung vorgegangen, berichtet Staatsanwalt Ralf Herrenbrück. So sei er bereits am 12. September 2011 zu mehreren tausend Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil er seine Ex-Freundin schon zu diesem Zeitpunkt mit Faustschlägen traktiert hatte und androhte, er bringe sie um. "Das Urteil wurde nicht rechtskräftig, weil Serhat Berufung einlegte", sagte Herrenbrück. Weitere Anzeigen des Stalking-Opfers Reyhan K. gingen bei der Staatsanwaltschaft am 22. und 23. Dezember ein. Sie beziehen sich teilweise auf Bedrohungen und Belästigungen von Anfang November des vergangenen Jahres. "Ein Ermittlungsverfahren läuft", soder Staatsanwalt.

Am 13. November 2012 wurde beim Amtsgericht in Langenfeld auf Antrag von Reyhan K. zudem ein auf sechs Monate befristeter Erlass verlängert. Darin wird dem Ex-Freund verboten, sie zu bedrohen, sich ihrer Wohnung und ihr selbst auf 20 Meter zu nähern, ihr aufzulauern oder sie telefonisch zu belästigen. Bei Zuwiderhandlung, so Lutz Wollenhaupt, Direktor des Amtsgerichts, drohe als Höchststrafe bis zu 250 000 Euro Bußgeld oder sechs Monate Gefängnis. Gegen dieses Annäherungsverbot hat der 22-Jährige nicht verstoßen, allerdings droht ihm als Anstifter zu schwerer Körperverletzung das gleiche Strafmaß wie dem Täter selbst. Der ist allerdings erst 18 Jahre alt und wird aller Wahrscheinlichkeit nur mit dem Jugendstrafrecht konfrontiert.

(pc/gök)
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