Hilden Bewegung beugt Krampfadern vor

Hilden · Der 17. Venentag in der Hildener Capio-Klinik lieferte viele Informationen über die Volkskrankheit Venenleiden.

 Beach-Volleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann (Mitte) sprach beim Venentag  in der Capio-Klinik über Motivation und Teamarbeit.

Beach-Volleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann (Mitte) sprach beim Venentag  in der Capio-Klinik über Motivation und Teamarbeit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Venenerkrankungen sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild in Deutschland. Schwere Beine, dicke Fußknöchel und kleine Besenreiser sind Anzeichen für ein Venenleiden. Doch was kann ich im Vorfeld tun? Experten der Hildener Capio Klinik im Park gaben im Rahmen des 17. Deutschen Venentages der Deutschen Venen-Liga eine Menge Tipps. Unter anderem wurde demonstriert, wie eine Laserbehandlung funktioniert. Venengymnastik wurde angeboten und wer Fragen rund um Kompressionsstrümpfe hatte, war am Stand von KIP-Orthopädiehandel richtig. Besonderer Gast an der Hagelkreuzstraße 37 war Jonas Reckermann. Der Olympiasieger und Beachvolleyball-Profi sprach über Motivation, Eigenverantwortlichkeit und die Bedeutsamkeit von werteorientierter Teamarbeit.

Venen leisten im menschlichen Körper wahre Schwerstarbeit. Sie transportieren im Körper eines Erwachsenen täglich rund 7000 Liter sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen – und das gegen die Schwerkraft von unten nach oben. Grund genug, bei einer Venenerkrankung, die durch Krampfadern äußerlich sichtbar werden kann, auch als Laie nicht mehr von einem reinem Schönheitsmakel zu sprechen.

Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann in Deutschland leidet an einer fortgeschrittenen chronischen Venenerkrankung. Werden Venenleiden nicht behandelt, kann das schwerwiegende Folgen haben: von einer Venenentzündung, über ein offenes Bein bis zur Thrombose reichen die Risiken. Als mögliche Anzeichen für eine Venenerkrankung sind müde und schwere Beine, geschwollenen Knöchel, Wadenkrämpfe sowie Juckreiz an den Waden bekannt. Auch äußerlich sichtbare Besenreißer und Krampfadern können auf ein Venenleiden hindeuten. Stellt man diese Anzeichen fest, empfiehlt sich der Besuch bei einem Facharzt. Die Vorsorgeuntersuchung geschieht auf Ultraschall- und Infrarotbasis. Sie ist risikolos, schmerzfrei und wird von den Krankenkassen übernommen.

Ursache für Venenleiden ist oft ein schwaches Bindegewebe. Das wird entweder vererbt oder ist mangelnder Bewegung geschuldet. Martina Tünnißen, Physiotherapeutin in der Capio Klinik, empfiehlt, zur Vorbeugung vor allem mehr Bewegung im Alltag einzubauen. „Das fängt schon damit an, dass man die Treppe, statt den Aufzug nutzt oder bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Haltestelle früher aussteigt und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegt. Man kann zum Beispiel auch den Weg zum Bäcker zu Fuß bestreiten. Oder: Wenn die Kinder im Garten spielen, einfach mal mitspielen“, rät sie. Wer sich mit Freunden auf einen Kaffee trifft, kann gerade im Frühling vorher noch wunderbar draußen spazieren gehen und sich den Kaffee als Belohnung für danach aufsparen. „Gesundheitsfördernde Bewegung bedeutet nicht immer Sport und schwitzen“, betont Tünnißen.

Die Venentrainer der Klinik empfehlen neben der Bewegung im Alltag zusätzlich Sportarten mit runden Bewegungen: „Dazu zählen unter anderem Radfahren, Walken, Schwimmen und Joggen.“ Sie empfehlen jedoch, sich nicht zu hohe Ziele zu setzten, da dann die Motivation für Bewegung schnell schwinden kann. „Wir raten zudem von Sportarten mit viel Stauch- und Sprungbelastungen, mit hohem Risiko von Tritten gegen die Beine sowie Sportarten mit extremen Gewichtsbelastungen ab“, sagen die Venentrainer. Wichtig ist auch, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, um dem Risikofaktor Übergewicht vorzubeugen.

Die Capio Kinik im Park gehört zu den führenden Venenkliniken Deutschlands. Im Venenzentrum werden jährlich rund 20.000 Patienten ambulant behandelt und 6000 Operationen durchgeführt.

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