Zehn Jahre Neanderlab in Hilden Naturwissenschaften sind ein Erlebnis

Kreis Mettmann · Mehr als 30.000 Schüler haben seit 2008 im zdi-Zentrum des Kreises Mettmann experimentiert.

 Ronja und Benita vom Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann experimentieren im Neanderlab.

Ronja und Benita vom Konrad-Heresbach-Gymnasium Mettmann experimentieren im Neanderlab.

Foto: Neanderlab

Die Blätter der Pflanzen sind die Solardächer der Natur. Wie funktionieren sie? Was lebt im Schulteich? Warum ist das Kultgetränk Cola so lecker und was steckt eigentlich drin? Es gibt so viele spannende Fragen. Und Kinder und Jugendliche sind von Natur aus neugierig.

Die Naturwissenschaften helfen, Antworten auf die spannenden Fragen unseres Lebens zu finden. Aber viele Schulen schaffen es offenbar nicht, beides zusammen zu bringen. Anders lässt sich das fehlende Interesse an den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) kaum erklären. Das haben Unternehmer wie Georg Heinen und Dr. Jürgen Schumacher schon früh erkannt und den Verein „erkrath initial“ gegründet. Ihre Idee: Mit Experimenten Schüler für Naturwissenschaften begeistern. So entstand vor zehn Jahren das Neanderlab im Kreis Mettmann.

Zum Jubiläum gratulierte auch Andreas Pinkwart, Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisiserung und Energie. „Nachwuchsförderung im Bereich der MINT-Fächer ist unerlässlich, um dem Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technisch orientierten Branchen in unserer Region nachhaltig zu begegnen“, betonte Landrat Thomas Hendele. Das sehen auch viele Unternehmen aus der Region so und unterstützen das Neanderlab als Sponsoren. Dass die MINT-Förderung im zdi-Zentrum Neanderlab besonders gut gelingt, wurde in der anschließenden Talkrunde deutlich. Dort diskutierten Vertreter der Partnerschulen, der Regionaldirektion Mettmann der Bundesagentur für Arbeit, ein Vertreter der Wirtschaft und ein Student der Biochemie über die Erfolge der vergangenen zehn Jahre. Das Projekt begann damals mit einigen wenigen Kursen für sechs Gymnasien und eine Gesamtschule im Süden des Kreises Mettmann. Und heute, fast genau zehn Jahre später, bietet das zdi-Schülerlabor 25 Kurse aus allen naturwissenschaftlichen Disziplinen an. 45 Schulen aus dem gesamten Kreis sind nun Partner des Neanderlabs und über 30.000 Schüler haben das Labor mit ihren Lehrern in Ganztageskursen besucht.

Ganz wichtig: Über 50 Prozent sind Mädchen, berichtet Laborleiter Heinz-Albert Becker. Für viele waren und sind diese Besuche eine wichtige Orientierung für ihren weiteren Schul-, Studien- und Berufsweg. „Auch zukünftig möchten wir unser Kursprogramm immer an die komplexen Herausforderungen in der Wirtschaft und Veränderungen im MINT-Bereich anpassen, beispielsweise im Bereich der Digitalisierung“, sagt Becker: „Nur so können wir die beste Förderung von Schülerinnen und Schülern sicherstellen.“ zdi ist die Abkürzung für die Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch lnnovation.NRW“. Sie ist mit über 4000 Partnern aus Wırtschaft, Schule und Hochschule europaweit das größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchses. Jährlich erreichen die über 40 zdi-Netzwerke und mehr als 60 zdi-Schülerlabore gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern rund 300.000 Schüler.

Koordiniert wird zdi vom Wissenschaftsministerium NRW. Landesweite Partner sind unter anderem das Schulministerium, das Wirtschaftsministerium und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

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