Haan Wibbelrather Weg sorgt weiter für Ärger

Haan · Erst im April dieses Jahres hatte sich der Stadtentwicklungsausschuss mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Wibbelrather Weg mit Pollern für den Durchgangsverkehr zu sperren. Die Entscheidung seinerzeit war mit 18 Stimmen von SPD, GAL und CDU zustande gekommen, ein Aufhebungsantrag der WLH stand zudem im Raum.

Jetzt ging es im selben Gremium erneut um die Straße, die seit Monaten für Ärger mit der Stadt Wuppertal sorgt, weil angeblich mehr als 500 Fahrzeuge am Tag belegen, dass sie als Abkürzung von Wuppertalern auf dem Weg zur A46 genutzt wird. Und auch diesmal bestätigt eine Mehrheit der Politiker den damaligen Beschluss, den Weg abzutrennen.

Vor allem seit der Panoramadweg Niederbergbahn besteht, gibt es immer wieder Ärger zwischen Radlern und Autoverkehr. Hauptvorwurf der Haaner Seite: Anwohner aus dem angrenzenden Wuppertal-Vohwinkel fahren auf der schmalen Straße zu schnell. Die Stadt Haan hat offen zugegeben, mit Wuppertal zwischenzeitlich eine „sehr lebhafte Diskussion“ über eine Lösung des Problems geführt zu haben – bisher allerdings ohne Erfolg.

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses stellte eine Vertreterin der Stadt Wuppertal jetzt verschiedene Vorschläge zur Debatte, wie die Kuh vom Eis gebracht werden könnte bzw. das zu schnelle Auto von der Straße. Sie schlug unter anderem vor:

– Radfahrer sollen am Wibbelrather Weg gegenüber Autos Vorrecht genießen

–der Weg selbst zur Wuppertaler Seite könnte verkehrsberuhigt werden.

Vorgesehen sei unter anderem die Aufbringung von rotem Asphalt, zudem sollen so genannte Aufmerksamkeitsstreifen die Autofahrer auf die Zweiräder aufmerksam machen. In den Ausführungen dazu machte die Wuppertaler Vertreterin allerdings gleich auch wieder deutlich, dass man vom Erfolg dieser Maßnahmen keineswegs überzeugt sei. Und das bei geschätzten Kosten von etwa 16.000 Euro.

Ohnehin seien „der Wuppertaler Polizei keine verkehrlichen Auffälligkeiten des Wibbelrather Wegs bekannt“, hatte es bereits in einer früheren Stellungnahme der Stadt Wuppertal geheißen.

Die jetzigen Vorschläge konnten die Haaner Politiker jedenfalls nicht überzeugen.

Dass insbesondere die Geduld einiger Autofahrer nicht die beste zu sein scheint, belegte die Sitzung am Donnerstagabend eindrucksvoll: „Ich verspreche euch, wenn die Poller den Wibbelrather Weg zerschneiden, fahre ich sie immer wieder zu Klump“, drohte ein älterer Besucher im historischen Ratssaal am Ende des Tagesordnungspunktes: „Ihr könnt doch alle nur reden“, schimpfte er. Das letzte Wort im Streit scheint noch lange nicht gesprochen.

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