Haan Wer auf den Stuhl des Bürgermeisters möchte

Haan · Knut vom Bovert bewirbt sich erneut. Eigene Kandidaten stellen CDU und SPD. Die WLH wartet ab. Und eine Parteilose sucht Unterstützer.

 Für diesen Stuhl im Sitzungssaal des Haaner Rathauses, den Bürgermeisterstuhl, bewerben sich im September die Kandidaten.

Für diesen Stuhl im Sitzungssaal des Haaner Rathauses, den Bürgermeisterstuhl, bewerben sich im September die Kandidaten.

Foto: Ralph Matzerath

Die Vorbereitungen für die Wahl des Bürgermeisters der Stadt Haan haben begonnen. Die Wahl verspricht spannend zu werden. Noch stehen nicht alle Kandidaten fest, doch Beobachter glauben, dass es bis zu fünf sein könnten - einer mehr als 2009. Zugleich ist es die erste (und letzte) Bürgermeisterwahl, die losgelöst von der Kommunalwahl abläuft. In ganz NRW werden laut Innenministerium in elf Kreisen, zwölf kreisfreien Städten und 156 kreisangehörigen Gemeinden die Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte neu gewählt.

 Gabriele Haage (52) kandidiert ebenfalls.

Gabriele Haage (52) kandidiert ebenfalls.

Foto: privat

Eine Prognose über die Wahlbeteiligung wagt niemand. Amtsinhaber Knut vom Bovert (parteilos), der erneut kandidiert, wirbt: "Die Bedeutung des Bürgermeisteramtes wird ganz erheblich unterschätzt." Die aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Haaner Rat würden aufzeigen, "wie wichtig die Stimme des Bürgermeisters ist". Oft genug bildet das Votum vom Boverts in Abstimmungen des Rates das Zünglein an der Waage. Zugleich dementiert vom Bovert ein Gerücht, demzufolge er als Kandidat der CDU mit schwarzem Parteibuch antreten soll: "Ich bin parteilos und werde mein Leben lang parteilos bleiben", betont der 66-Jährige. Wolfram Lohmar, Parteivorsitzender der CDU bestätigt: "Das ist bei uns zwar intern auch diskutiert worden, aber wir suchen nach einer Lösung, die auch über ein oder zwei Wahlperioden hinaus einen längerfristigen Bestand haben soll." Daher versuche man, "losgelöst von parteilpolitischen Gedankengängen eine Alternative aufzustellen". Präsentiert wird der Kandidat spätestens im April. Wichtigste Lehre aus den Wahlen 2004, bei denen die CDU einen Ortsfremden aufstellte - und scheiterte: Es muss "ein Haaner für Haan" sein.

Ob Bernd Stracke für die SPD ein drittes Mal als Bürgermeisterkandidat antritt, ist ebenfalls noch nicht klar. Gehandelt werden auch andere Namen. Der Kandidat soll zur Stadtverbandsversammlung am 8. März präsentiert werden, sagt der Vorsitzende des Stadtverbandes, Walter Drennhaus. Die WLH gibt sich hingegen Zeit: "Wir warten erst mal ab, wer als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen wird", sagt Fraktionschefin Meike Lukat. Womöglich finde sich ja darunter jemand, den die WLH unterstützen würde. Andernfalls würde sie auch selbst in den Ring steigen. Ihre Kandidatur bereits erklärt hat die parteilose Gabriele Haage (52), bekannt vom Traditionsverein Hahneköppen. Sie muss bis zum 27. Juli 190 Unterstützer-Unterschriften vorlegen, um zur Wahl zugelassen zu werden.

Die Wahl des Bürgermeisters ist am Sonntag, 13. September. Eine mögliche Stichwahl ist am Sonntag, 27. September.

(RP)
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