Haan Weiberkram-Markt wird kaum angenommen

Haan · Kaufinteressenten ließen am Samstag auf sich warten. Einige der 25 Aussteller brachen mangels Kundschaft frühzeitig ab.

 Imke Franzaring sortiert ihre Ware: Sie hätte sich mehr Besucherinnen für den Weiberkram-Markt gewünscht.

Imke Franzaring sortiert ihre Ware: Sie hätte sich mehr Besucherinnen für den Weiberkram-Markt gewünscht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zum sechsten Mal öffnete am Samstag der Weiberkrammarkt im Jugendhaus. Die Nachfrage auf Ausstellerseite ist ungebrochen hoch, bestätigt Organisatorin Ingrid Maier, die im Vorfeld alle 25 Standplätze im Haus vermietet hatte. Anders sieht es bei der Nachfrage aus. Einige Aussteller brachen, mangels Kundschaft, frühzeitig ab.

Ein großes Laken am Eingang zum Jugendhaus auf der Alleestraße kündigte es mit bunten Lettern an: „Weiberkram Markt. 14 bis 18 Uhr“. Das Konzept eines Flohmarktes für Frauen, mit gut erhaltener Kleidung, Schmuck und Accessoires funktioniert in Großstädten wie Köln und Düsseldorf seit Jahren gut. Die kauffreudigen Damen stöbern gerne auf der Suche nach guten Schnäppchen.

Ein gutes Geschäft hatte sich daher auch Imke Franzaring erhofft, als sie beschloss, am Weiberkrammarkt der Gartenstadt mitzumachen. „Über eine Zeitungsannonce hatte ich vom Termin erfahren“, erzählt die 27-jährige Solingerin, die an der Stadtgrenze zu Haan wohnt. Mit ihrer Cousine Melanie Franzaring (26) meldete sie sich kurzerhand bei Organisatorin Ingrid Maier an. Das Ausmisten ihres Kleiderschranks funktionierte überraschend schnell. Einige Klamotten, Schuhe und Schmuck, waren schnell zusammengetragen. Es konnte losgehen: Im Jugendhaus baute Franzaring ihren Stand am Air Hockey Tisch auf, platzierte die Ware ansprechend.

Der erste Eindruck fiel positiv aus: „Die Atmosphäre ist schön und schon während des Aufbaus waren die ersten Besucher da“, erzählt die 27-jährige, die prompt eine kleine Kette und einen Anhänger für 1,20 Euro verkaufte. Franzaring lacht: „Das ist jetzt eineinhalb Stunden her. Seitdem ist hier nichts mehr los. Zum Glück haben wir eine nette Standnachbarin, mit der wir uns unterhalten.“Der Ansturm auf dem Weiberkrammarkt hielt offenkundig nicht lange. Zur Halbzeit stöberten zum Teil die Standbetreiber selbst bei den Nachbarn. „Schade“, urteilte Imke Franzring, die sich von dem Nachmittag mehr erhofft hatte. „Wenn man selbst zwar nicht viel verkauft, aber wenigstens Besucher da wären, die gucken kämen, dann wäre es noch etwas anderes“, sagt die 27-Jährige. So würde sie sich beim nächsten Weiberkram wohl nicht mehr die Mühe machen, die ganzen Sachen ins Jugendhaus zu karren.

Ausstellerin Susanne Pla, die sich die Zeit an ihrem Stand mit Stricken vertrieb, bemerkte zwar die geringe Kundschaft. Sie selbst schien mit dem Verkauf aber zufrieden. „Ich habe schon mehrmals mitgemacht, beim Hallentrödel in Haan und auch hier beim Weiberkram und finde eigentlich, dass es toll gemacht ist.“ Schade sei nur, dass wenige den Weg ins Jugendhaus fänden. Grund dafür sieht die Haanerin weniger an der vermeintlich mangelnden Werbung: „Das stimmt so nämlich nicht. Es wird sehr viel Werbung im Vorfeld gemacht“. Es sei vielmehr ein Problem der Kanäle. „Die Leute lesen keine Zeitung mehr und wundern sich, wenn sie Sachen nicht erfahren. Viele waren nämlich hier, die zufällig davon erfahren haben, als sie das Banner draußen vor der Tür gesehen haben“, meint Pla.

Für Organisatorin Ingrid Maier eine mehr als enttäuschende Situation. Ob es eine siebte Auflage des Weiberkrammarktes geben wird, ließ sie offen: „Das werde ich mir noch überlegen.“

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