Gymnasium Haan Vor dem Schulneubau steht der Abriss

Haan · Am Gymnasium Haan hat die bisher größte Veränderung in der Schulgeschichte begonnen. Der Abriss der Aula und des Oberstufentraktes hat begonnen.

 Aktuell wird die Aula entkernt. Die Decken sind bereits abgerissen. Da manche Materialien beim Abbruch Asbestfasern freisetzen könnten, wird in Kürze die Baustelle innen hermetisch abgeriegelt und per Sanierung gesäubert. In der vierten Kalenderwoche soll der harte Abbruch beginnen.

Aktuell wird die Aula entkernt. Die Decken sind bereits abgerissen. Da manche Materialien beim Abbruch Asbestfasern freisetzen könnten, wird in Kürze die Baustelle innen hermetisch abgeriegelt und per Sanierung gesäubert. In der vierten Kalenderwoche soll der harte Abbruch beginnen.

Foto: Staschik

Eine ganze Schule muss derzeit lernen - neue Wege, neue Abläufe und die jetzt zweieinhalbjährige Koexistenz mit einer Großbaustelle. Anfang Januar hat die Abrissphase des Aula- und Oberstufentraktes des Haaner Gymnasiums begonnen. Montag wurden die sieben Pavillonklassen bezogen, die bis Ende 2019 die Klassen beherbergen, die bislang in dem Gebäudetrakt untergebracht waren, der jetzt weichen muss, um den Baugrund für den Neubau zu bereiten.

"Das ist aufregend für alle", sagt Friederike von Wiser. Die Schulleiterin hat derzeit besonders die neuen Wege im Blick. Denn die Zugänge zum Gebäude haben sich verändert, auch die Plätze zum Abstellen der Fahrräder. Mit Taschenlampen ausgestattet wiesen Lehrer Montagfrüh die Pennäler auf die neuen Routen aufs Schulgelände ein. Am Abend zuvor hatte die Schulpflegschaft per E-Mail noch neue Lagepläne an die Schülereltern geschickt. Am zweiten Tag sei das Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern auf den neuen Wegen schon reibungslos verlaufen.

Der vordere Pausenhof steht nicht mehr zur Verfügung. Dafür Flächen unterhalb der Schule."Die Zwischenwände sind eingezogen. Wir könnten jetzt gar nicht mehr zur Aula gehen", schildert von Wiser eine weitere Neuerung. Und: "Die Oberstufenklassen sind so warm wie noch nie zuvor." Denn die höheren Klassen waren bisher im Gebäudeteil untergebracht, der am wenigsten Heizenergie abbekam. Es gab früher Wintertage, da hielten die Jugendlichen die Jacken im Unterricht an.

In enger Absprache zwischen Schulleitung, Gebäudemanagement und dem Bauunternehmen MBN werden Dinge rund um die Baustellenabläufe geregelt. Aktuell wird der Aulatrakt entkernt. Die Decken sind bereits entfernt. In der vierten Kalenderwoche soll der Abbruchbagger anrollen, sagt Bauleiter Waldemar Mumber. Zuvor wird der Abbruchtrakt saniert: Dämmwolle und belastetes Material werden sauber entsorgt. In gut einer Woche wird ein "Schwarz-Weiß-Bereich" geschaffen - damit mit Asbest belastete Stoffe (gefunden in überstrichenen Spachtelmassen und Fugenmittel) entfernt werden können.

Baulärm wird in den nächsten zweieinhalb Jahren das Schulleben begleiten. "Wir reagieren organisatorisch, wenn wir es können", betont Friederike von Wiser. Mit Blick auf die anstehenden Vorklausuren und Abiturprüfungen kündigt die Schulleiterin an, dass die Arbeiten in Räumen des Gymnasiums Hochdahl geschrieben werden. "Das ist eine organisatorische Herausforderung für beide Schulen", sagt von Wiser, die sehr froh über die schulische Nachbarschaftshilfe ist.

Für die Bauzeit ist im Vogelviertel die Verkehrsführung verändert worden. Parken ist auf der Diekermühlenstraße jetzt nicht mehr erlaubt. Der Verkehr wird in einer Einbahnregelung die Adlerstraße hinauf und über den Amselweg wieder auf die Feldstraße geführt. Abfahrende Baustellenfahrzeuge rollen über die Diekerhofstraße. "Bisher ist alles im grünen Bereich", bilanziert Polizeihauptkommissar Bernd Preuss, Leiter der Haaner Wache. Der Bezirksdienst beobachte die Abläufe vor Ort. Sorgen von Anliegern, dass es zu Störungen kommen könnte, haben sich bislang nicht bestätigt. So befürchtete Frank Rittweger, dass bei der Einbahnregelung auf dem Amselweg der Lieferverkehr für sein Sanitär- und Heizung-Installationsunternehmen erschwert werden könnte. Doch die letzte Woche hat gezeigt: Es ist genug Platz vor dem Haus. "Wir haben unsere Großhändler angeschrieben und auf die neuen Wege hingewiesen", sagt Mitarbeiterin Irina Brunner.

Sonja Kunders, Sprecherin der Stadt, teilte mit, die Verkehrslenkung habe nur in kleinen Teilen nachgebessert werden müssen.

(-dts)
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