Haan Vier Bewerber für Krankenhaus-Gebäude

Haan · Kplus-Gruppe: Verkauf ist durch alle Aufsichtsgremien "vollkommen transparent" abgelaufen.

Das St.-Josef-Krankenhaus hat ein seit etwa zehn Jahren leer stehendes Schwesternwohnheim an der Robert-Koch-Straße in Höhe Einmündung Flemingstraße verkauft. Investor Matthias Rüffer will dort nach dem Abriss ein neues Mehrfamilienhaus mit zehn bis elf Wohnungen bauen (die RP berichtete). Die Politik begrüßt das Vorhaben. Der Aufstellungsbeschluss wurde bereits am 29. November 2016 gefasst. Das Projekt wurde dieser Tage auch öffentlich vorgestellt. Die Pläne liegen noch bis Freitag im Planungsamt (Alleestraße 8) zur Einsicht aus.

Auf unseren auch im Internet veröffentlichten Bericht hatte sich User Alan Smith gemeldet. Er wies darauf hin, das Matthias Rüffer gemeinsam mit seinem Vater Friedhelm eine Steuerberatungskanzlei in Haan betreibt. Friedhelm Rüffer sei zugleich Vorsitzender des Fördervereins des Haaner Krankenhauses. Das ist richtig. Der Förderverein hat allein zwischen 2011 und 2016 der Klinik 90.000 Euro gespendet. "Gab es keine anderen Interessenten für das Grundstück?", fragt Smith. In der Gartenstadt sei bebaubarer Grund und Boden doch extrem rar geworden: "Wurde das denn auch mal auf der Anhörung thematisiert?"

Nicht bei der Anhörung. Deshalb hat die RP bei der katholischen Kplus Gruppe nachgefragt, zu der das St.-Josef-Krankenhaus gehört. "Sechs Investoren aus Haan und Umgebung sind angesprochen worden, ein Angebot abzugeben", teilt Sprecherin Cerstin Tschirner mit: "Mit vier Investoren sind konkrete Verhandlungen geführt worden - über zwei Jahre." Matthias Rüffer habe am Ende den Zuschlag bekommen, weil sein Angebot aus Sicht der Kplus-Gruppe das "wirtschaftlichste" und auch "städtebaulich beste" gewesen sei. Sein Gebäude passe sich in die Umgebung ein, werde nicht höher als das benachbarte Krankenhaus-Gebäude. Mit der Entscheidung seien sämtliche Aufsichtsgremien befasst gewesen und deshalb sei sie auch "vollkommen transparent abgelaufen".

(RP)
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