Serie Älter werden in Haan Viele Hochbetagte pflegen andere

Haan · Mehr als ein Viertel der Einwohner in Haan ist 65 Jahre oder älter. Genau 2357 Menschen in der Stadt gelten gar als hochbetagt (80 plus). In unserer Serie (siehe Info) beleuchten wir einzelne Ergebnisse einer Studie, die sich intensiv mit Haan beschäftigt. Heute geht es um Gesundheit und Pflege.

In der Befragung der 80-jährigen und älteren Bevölkerung bezeichnen 3,3 Prozent ihren Gesundheitszustand als sehr gut und 33,6 Prozent als gut. Etwas weniger als zwei Drittel schätzen ihren Gesundheitszustand hingegen als mittelmäßig (47,2%), schlecht (12,6%) oder sehr schlecht (3,2%) ein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ältere Menschen ihren Gesundheitszustand häufig subjektiv besser einschätzen als dies nach objektiven (medizinischen) Maßstäben der Fall ist. Mediziner nennen das „Alterszufriedenheits-Paradoxon“ – man hat viel hinter sich und glaubt deshalb, nicht zu viel Wind um eine Beschwerde machen zu dürfen.

Knapp 18 Prozent der Teilnehmer beziehen Leistungen der Pflegeversicherung: Anerkannt pflegebedürftig im Sinne der Definition sind exakt 17,8 Prozent der Teilnehmer. Das bedeutet allerdings nicht, dass bei den anderen nicht auch Unterstützungs- und Pflegebedarf vorhanden ist, sondern nur, dass (bisher) trotz gegebenenfalls vorhandenem Bedarf keine Eingruppierung nach Maßgabe der Pflegeversicherung erfolgt ist.

Auf der anderen Seite zeigt dieses Ergebnis den Wissenschaftlern zufolge aber auch, dass Hochaltrigkeit keinesfalls mit Pflegebedürftigkeit gleichzusetzen ist.

Über zwei Drittel der Leistungsbezieher der Pflegeversicherung sind in Pflegegrad zwei oder drei eingruppiert: Während der niedrigste Pflegegrad 1 (12,3%) und die höchsten Pflegegrade 4 (9,2%) und 5 (5,2%) unter Beziehern von Leistungen der Pflegeversicherung knapp über ein Viertel ausmachen, entfallen mit rund 68 Prozent mehr als zwei Drittel der Leistungsbezieher auf die Pflegegrade zwei und drei.

Knapp 15 Prozent der Teilnehmer unterstützen sogar noch selbst hilfe- oder pflegebedürftige Personen: 15,6 Prozent der hochaltrigen Personen unterstützen nach eigenen Angaben selber Hilfe- oder Pflegebedürftige. Dabei handelt es sich häufig um den (Ehe-)-Partner (69,1%) oder um Verwandte (25,2%).

„Dies zeigt, dass hochaltrige Personen nicht nur Empfänger von Unterstützungsleistungen sind, sondern zu einem erheblichen Anteil selbst Hand anlegen“, heißt es einordnend dazu in der Untersuchung.

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