Haan Verzögert RRX den Ausbau der Haaner Bahnhöfe?

Die SPD-Fraktion will im Verkehrsausschuss am 11. Februar Antworten zum tatsächlichen Zeitplan haben.

 Ein RRX-Zug (eingesetzt auf der Linie RB 48) fährt im Gruitener Bahnhof ein. Er könnte zu einem Hemmschuh für den Ausbau der Station werden.

Ein RRX-Zug (eingesetzt auf der Linie RB 48) fährt im Gruitener Bahnhof ein. Er könnte zu einem Hemmschuh für den Ausbau der Station werden.

Foto: Stephan Köhlen (teph)

Es war nur ein kurzer Satz, auf den Gruitens SPD-Vorsitzender Jens Niklaus beim Studium einer Mitteilung von „mobil.nrw” stieß. In dem Text der Gemeinschaftskampagne des NRW-Verkehrsministeriums sowie der Verkehrsunternehmen, Zweckverbände, Verkehrsverbünde und Tarifgemeinschaften im Land, heißt es wörtlich: „Die Realisierung der MOF3-Maßnahmen steht hinter dem aktuell in Planung befindlichen Ausbau auf den RRX-Außenästen zurück.”

Niklaus reagierte regelrecht geschockt: Denn was hier im schönsten Amtsdeutsch formuliert ist, heißt in Wahrheit nichts anderes als: Der geplante barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe Haan und Haan-Gruiten könnte sich wegen des Ausbaus von Stationen des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) erheblich verzögern.

„Wir waren 2016 sehr erleichtert, als der Gruitener Bahnhof endlich in die dritte Modernisierungsoffensive der Deutschen Bahn aufgenommen wurde“, betont Niklaus. Zuvor hatten die Gruitener gemeinsam mit dem Bürger- und Verkehrsverein knapp 3000 Unterschriften gesammelt und diese gemeinsam mit dem damaligen Landtagsabgeordneten Manfred Krick (SPD) dem VRR-Vorsitzenden Martin Husmann übergeben, um zu erreichen, dass neben dem Haaner Bahnhof auch der Gruitener Bahnhof barrierefrei umgebaut werden soll. Die Maßnahmen sehen neben dem Ausbau der Barrierefreiheit die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Informationen für die Reisenden vor.

Die Arbeiten sollten eigentlich bis 2023 umgesetzt werden, war der damalige Zeithorizont. 2017 gab es parallel zu der Modernisierungsoffensive allerdings eine Rahmen- und Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau von rund 50 Stationen auf den Außenästen des Rhein-Ruhr-Expresses. „Wir befürchten, dass der aktuelle Hinweis bedeutet, dass der Umbau des Gruitener Bahnhofs nun sogar erst nach 2023 erfolgen soll“, sagt Jens Niklaus. „Hierüber möchten wir Klarheit haben und  erfahren, wie wir die Priorität der Bahnhöfe in Haan und Gruiten weiterhin hoch halten können.“

Die Genossen haben deshalb für die nächste Sitzung des Ratsausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr einen Tagesordnungspunkt „Sachstandsbericht Umbau der Bahnhöfe Haan und Haan-Gruiten“ beantragt. Die Sitzung findet am Dienstag, 11. Februar, im Rathaussaal statt. Beginn ist um 17 Uhr.

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