Haan Sportheim: Politik berät über 2,4 Millionen Euro

Der TSV Gruiten möchte das enorm wichtige Projekt jetzt auf die Schiene bringen – Verzögerungen könnten teuer werden, heißt es.

 Zwei Drittel des Sportheims am Gruitener Sportplatz sind seit 2016 nicht nutzbar. Es soll abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle abgelöst werden.

Zwei Drittel des Sportheims am Gruitener Sportplatz sind seit 2016 nicht nutzbar. Es soll abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle abgelöst werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das seit 2016 zu zwei Dritteln gesperrte Gebäude schimmelt von oben und unten. Für Vorstandsmitglied Kai Kipper ist es nur eine Frage der Zeit, wann die nächste Umkleide geschlossen werden muss.

Der Sportplatz Gruiten benötigt dringend ein neues Vereinsheim – darüber sind sich Verwaltung, Politik und Funktionäre eigentlich einig. Bis heute ist jedoch noch immer nicht klar, auf welchem Weg und in welchem Umfang das Bauprojekt auf den Weg gebracht werden soll.

Für die Sitzung des Haaner Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch, 25.September, hat der Turn- und Sportverein 1884 jetzt einen Antrag gestellt, in dem er ein schlüsselfertiges Angebot präsentiert, das er mit einem neuen Anbieter ausgearbeitet hat – zum Festpreis, wie Kipper betont. Dem Antrag auf einen Zuschuss in Höhe von rund 2,4 Millionen  Euro liege das Angebot eines Generalunternehmers in Höhe von 2.356.200 Euro (brutto) zugrunde. Es beinhaltet Duschen, Umkleiden, Begegnungs- und Mehrzweckraum. Neben den reinen Baukosten inklusive Nebenkosten sind in diesem Betrag auch die Kosten für den Abbruch, das Bodengutachten die Stellung von Ersatzcontainern, Garagen und die Herrichtung der Außenanlagen enthalten. Der Restbetrag (71.400 Euro) wird für Einrichtung angesetzt.

Bei einem Treffen in Gruiten in der vergangenen Woche war den Politikern bereits mitgeteilt worden, dass der Generalunternehmer seinen eigenen Architekten mitbringe – die bisherige Zusammenarbeit an diesem Projekt mit der Haaner Firma Ingenieurplan Siebel damit also gleichermaßen beendet sei. Firmenchef Jochen Siebel bestätigte auf Anfrage das Ende der Zusammenarbeit. So etwas gehöre zum Geschäft dazu, kommentierte er: „Ich wünsche dem TSV für sein Vereinsheim jedenfalls alles Gute.“

„Für uns sind gleich mehrere Punkte bei dem jetzigen Angebot entscheidend“, betont der Vereinsvorstand: Der in Aussicht gestellte Zinssatz sei günstiger, als ihn die Stadt selbst bekommen könnte. Und der Generalunternehmer könne die präsentierten Zahlen tatsächlich für einen gewissen Zeitraum als Festpreis garantieren. Handwerkerbeauftragung und andere Risiken seien ausschließlich auf der Seite des Unternehmens.

„Allerdings ist diese Garantie nicht für die Ewigkeit“, wie Kai Kipper betont: „Daher ist es für uns enorm wichtig, dass das Projekt jetzt nicht auf die lange Bank geschoben wird – wir brauchen eine Entscheidung.“ Zur Finanzierung der Maßnahme wäre ein städtischer Zuschuss an den TSV Gruiten e.V. über einen Zeitraum von 29 Jahren einzuplanen.

Das Projekt stand 2018 schon einmal auf der Tagesordnung. Damals brachten jedoch Nachrichten über ein neues Förderprogramm des Landes mit dem Titel „Moderne Sportstätten 2022“ den Wunsch auf, zunächst einmal zu prüfen ob das Gruitener Projekt förderfähig sei. Die Einzelheiten des Programms sind jedoch bis heute nicht endgültig geklärt, führt die Stadt aus.

Beim Präsentationstermin zur Quartiersentwicklung im Stadtteil war in dieser Woche von Vertretern der Bürgerschaft und dem Netzwerk „ZWAR“  noch einmal hervorgehoben worden, für wie wichtig insbesondere der geplante Mehrzweckraum von den Bürgern erachtet wird. Auch der Verein selbst betont, die steigende Nachfrage an Angeboten für Reha- und Seniorensport, für Eltern- und Kinder, Trendsportarten  und vieles mehr könne in den derzeit vorhandenen Hallenkapazitäten nicht abgedeckt werden – mal ganz abgesehen von der gestiegenen Zahl der Mitglieder.

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